36 Millionen Euro für Tirols Wälder
Die Unwetterereignisse im vergangenen Sommer hinterließen enorme Schäden in den Tiroler Wäldern: 600.000 Festmeter Schadholz, 2.000 Hektar zerstörter Wald und 30 Millionen Euro finanzieller Schaden in den hauptbetroffenen Bezirken Imst, Innsbruck-Land und Schwaz. Auf den rasch einberufenen ersten Forstgipfel Anfang August, folgte vergangene Woche ein zweiter. Neben den politischen Vertretern, darunter auch Forstminister Norbert Totschnig, waren auch Fachleute, Interessenvertreter sowie Vertreter:innen der hauptbetroffenen Bezirke und Gemeinden zum gemeinsamen Austausch anwesend.
"Ich appelliere an alle Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, besonderes Augenmerk auf Folgeschäden zu richten." Josef Fuchs Obmann Waldverband Tirol
Zwei Drittel bereits aufgearbeitet
Während es im ersten Forstgipfel vorrangig darum ging, schnelle Hilfeleistungen zu ermöglichen, lag der Fokus vergangene Woche auf notwendigen Maßnahmen zur Aufforstung und Wiederherstellung des Schutzwaldes. Für die geplante Aufforstungsoffensive werden insgesamt 36 Millionen zur Verfügung gestellt. Diese ergeben sich aus den bereits budgetierten 25 Millionen Euro und den kürzlich mit zwölf Millionen Euro aufgestockten Waldfonds. Mit den Mitteln werden nun neben der Wiederbewaldung auch die Schutzwaldsanierung und die weitere Schadholzaufarbeitung forciert. „Die rasche Aufarbeitung hat beispiellos funktioniert. Nun gilt es, auch die verbleibenden 200.000 Festmeter Schadholz bis zum kommenden Frühjahr abzutransportieren, um Borkenkäfer und weiteren Folgeschäden einzudämmen. Gleichzeitig muss so schnell wie möglich in die Wiederaufforstung investiert werden, damit die Schutzfunktion des Waldes zur Sicherheit der darunterliegenden Siedlungsräume wiederhergestellt wird“, betont LK-Präsident Josef Hechenberger. In dieselbe Kerbe schlägt auch der Obmann des Waldverbandes Tirol, Josef Fuchs: „Beide Forstgipfel sind ein klares Signal dafür, dass Tirols Wälder nach den Unwettern so schnell wie möglich wieder klima- und zukunftsfit gemacht werden müssen. Wir liegen mit der Aufarbeitung gut in der Zeit – dennoch appelliere ich an alle Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, jetzt besonderes Augenmerk auf Folgeschäden zu richten. Denn ein drohender Borkenkäferbefall hätte weitere schwerwiegende wirtschaftliche Folgen. Dazu wird es auch künftig entsprechende Unterstützungen und Förderungen brauchen.“
Für die Wiederbewaldung sind insgesamt bis zu sechs Millionen Bäume notwendig. Vier bis fünf Millionen Bäume kommen direkt aus den Landesforstgärten, etwa eine Million muss zugekauft werden. Die Mittel dafür wurden bereits seitens der Landesregierung freigegeben.