Vorbereitung auf die Almsaison
Gemeinsam mit dem Tiroler Almwirtschaftsverein und dem Schaf- und Ziegenzuchtverband hat die Landwirtschaftskammer in den letzten Wochen fünf Veranstaltungen zum Start der diesjährigen Almsaison organisiert. Der Schwerpunkt wurde dabei auf modernes Behirtungsmanagement gelegt. Da die Almen durch ihre unterschiedlichen Geländeformen für die Behirtung eine große Herausforderung darstellen, wurden technische Neuheiten vorgestellt, welche die Nachschau nach den Almtieren erleichtern bzw. unterstützen sollen. Gerade angesichts zunehmender Präsenz von Wolf und Bär wird dies zunehmend schwieriger.
Natürlich laufen die Bemühungen zur Möglichkeit legaler Abschüsse zur Regulierung von Großraubtieren und damit einhergehend zum Schutz der Alm- und Weidewirtschaft weiter. Allerdings müssen wir davon ausgehen, dass es ungeachtet von Entnahmen künftig vermehrt zu Rissen auf unseren Almen und Weiden kommen wird. Dementsprechend umfassend wurden die Bäuerinnen und Bauern im Rahmen dieser Veranstaltungen neben Weidemanagement auch über Entschädigungen im Zuge von
Rissen und Fördermaßnahmen des Landes informiert.
Mögliche Maßnahmen
In den letzten Jahren wurden mehrere Maßnahmen zum Umgang mit Bären und Wölfen umgesetzt. Dazu zählen etwa die Herdenschutzprojekte im Tiroler Oberland, das Einsetzen von Notfallteams und eine Meldekette zum schnellen Informationsfluss bei Rissen. Diese Maßnahmen haben wir zwischenzeitlich genau analysiert und neu bewertet. Beim viel diskutierten Herdenschutz haben wir festgestellt, dass ein – wie oft geforderter - flächendeckender, vorbeugender Herdenschutz auf unseren (Hoch-)Almen aus mehreren Gründen (arbeitstechnischer, finanzieller Aufwand, nachhaltige Wirkung) nicht umsetzbar ist. Dies hat auch eine Studie unter Beteiligung Schweizer Experten bestätigt. Am ehesten kann aus unserer Sicht daher ein sogenannter „bedarfsorientierter Herdenschutz“, der im Prinzip als „gelenkte Weideführung“ zu bezeichnen ist, bei Rissgeschehen zum Einsatz kommen.
Wissen, was zu tun ist
Gerade bei Rissgeschehen auf Almen ist - neben der raschen Meldung an den Amtstierarzt für eine Rissbegutachtung - die Information der betroffenen Auftreiber und Tierhalter unumgänglich. Auch die im letzten Jahr eingesetzten Notfallteams muss angenommen und zur Unterstützung u.a. beim Zusammentreiben angefordert werden. Es gibt drei solcher Teams, bestehend aus geschultem Personal, welche flächendeckend über Tirol jederzeit zur Verfügung stehen. Diese Dienstleistung ist für die Betroffenen kostenlos und wird über den Maschinenring organisiert.
Umfassende Information
In den nächsten Wochen werden wir in einer Artikelserie detaillierter über die in den Veranstaltungen erklärten Inhalte informieren. Wer nicht so lange warten will, kann auch noch an einer abschließenden Online-Veranstaltung am 4. Mai teilnehmen.
Für alle Interessierten wird eine abschließende Veranstaltung als Webinar angeboten.
Diese findet am Mittwoch,
4. Mai, um 20 Uhr statt.
Der Link steht an diesem Tag auf unserer Homepage zur Verfügung.