Tirols Land- und Forstwirtschaft in Zahlen
Laut Agrarstrukturerhebung 2020 gibt es in Österreich aktuell rund 155.900 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, rund 14.600 davon in Tirol. Damit liegt Tirol im Bundesländervergleich genau in der Mitte, deutlich mehr Betriebe gibt es in Niederösterreich, Steiermark, Oberösterreich und Kärnten, weniger in Salzburg, Burgenland, Vorarlberg und Wien.
Daten bestätigen Strukturwandel
Die vorliegenden Daten bestätigen einmal mehr den seit Jahren vorherrschenden Strukturwandeln in der heimischen Land- und Forstwirtschaft: Die Anzahl der Betriebe sinkt, während die Größe der Betriebe weiter steigt, dennoch ist die österreichische Landwirtschaft nach wie vor vergleichsweise kleinstrukturiert. Wurde vor rund zehn Jahren von einem österreichischen Betrieb im Durchschnitt eine Gesamtfläche von 42,4 Hektar bewirtschaftet, so waren es 2020 45,1 Hektar. Ähnlich verhalten sich die Zahlen bei der durchschnittlichen landwirtschaftlich genutzten Fläche - hier ist eine Steigerung von 18,8 auf 21,1 Hektar zu verzeichnen. Die durchschnittlich fortwirtschaftlich genutzten Flächen sind in den letzten zehn Jahren von 23,4 auf 25,1 Hektar gestiegen. Circa 20 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe bewirtschafteten 2020 ihre Betriebe biologisch.
Situation in der Tierhaltung
Auch in der Tierhaltung zeigt sich ein ähnliches Bild: Hielt ein österreichischer Bauernhof im Jahr 2010 durchschnittlich 28 Rinder, so nahm die Herdengröße seitdem kontinuierlich auf 34 Rinder pro Betrieb zu. Der durchschnittliche Schweinebestand stieg seit 2010 von 85 auf 111 Tiere an. Aktuell halten rund 56 Prozent der heimischen Betriebe auch Nutztiere.
Richtlinien beachten
In den vergangenen Jahrzehnten musstn immer wieder die Erhebungsrichtlinien angepasst werden - aktuell werden in der Agrarstrukturerhebung Betriebe mit zumindest drei Hektar landwirtschaftlichen oder drei Hektar forstwirtschaftlichen Flächen abgebildet (ausgenommen Betriebe mit Spezialkulturen), die Kleinstbetriebe in Tirol fallen daher aus der Statistik, was die eher niedrige Anzahl an Betrieben in der Auswertung begründet. Zudem sind Zeitreihen und Vergleiche der Daten nur bedingt möglich. Bei der Agrarstrukturerhebung 1951 wurden 432.848 Betriebe bundesweit erhoben, jedoch wurden damals Betriebe ab einem halben Hektar erfasst. Die vorgestellten Vergleiche sind somit als Trend zu sehen. Die endgültigen Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung 2020 werden im zweiten Quartal 2022
veröffentlicht.