Landwirtschaft nicht pauschal verurteilen!
Die Landwirtschaft wird derzeit gerne als eine Hauptursache für den rasch fortschreitenden Klimawandel verantwortlich gemacht. Damit soll eine gesamte Branche als Sündenbock für die Versäumnisse durch eine fehlende globale Strategie gegen den Klimawandel herhalten. LK-Präsident Josef Hechenberger fordert eine differenzierte Betrachtungsweise.
Vielfach ist über „die“ Landwirtschaft zurzeit in den Schlagzeilen zu lesen. Dabei wird viel Schwarz-Weiß-Malerei betrieben, was LK-Präsident Josef Hechenberger kritisiert: „Einerseits wird über Klimawandel und den Einfluss der Landwirtschaft darauf diskutiert, andererseits werden neue Handelsabkommen ohne Rücksicht auf Umwelt oder kleine Strukturen ausverhandelt. Pauschal wird einerseits die Landwirtschaft verurteilt, andererseits ist der Fleischkonsum so hoch wie nie und bis zu 30 Prozent der weltweit produzierten Lebensmittel landen im Müll. Das passt doch nicht zusammen!“
Ehrliche Diskussion gefordert
Hechenberger ist eine ehrliche Betrachtung der Zusammenhänge wichtig: „Es gibt keine Landwirtschaft ohne Emissionen, das ist klar. Doch deren Höhe ist von der Wirtschaftsweise abhängig. In Tirol beteiligt sich ein Großteil der landwirtschaftlichen Betriebe am Agrarumweltprogramm ÖPUL. Darin wird bereits seit Jahren eine klimafreundliche Bewirtschaftung bzw. Produktion durch verschiedene Maßnahmen unterstützt. Daher wehre ich mich gegen pauschale Vorwürfe!“
Speziell die viehhaltende Landwirtschaft steht in klimatischen Diskussionen oft am Pranger. Gerade in gebirgigen Region ist sie aber vielfach alternativlos: „Tirol braucht seine viehhaltenden Betriebe. Nur so können Flächen freigehalten und für die Lebensmittelproduktion genutzt werden. Die Vorteile dieser standortangepassten und grünlandbasierten Landwirtschaft spiegeln sich auch bei der Emissionsbilanz wider: Beispielsweise verursacht österreichisches Rindfleisch durch überwiegende Weidehaltung EU-weit die wenigsten CO2-Emissionen pro Kilogramm! Somit kann jeder Konsument mit einem bewussten Griff ins Regal auch zum Klimaschutz beitragen!“