Landwirtschaft in die Schulen bringen
Rund um den Welternährungstag der am 16. Oktober gefeiert wird, veranstalten die Tiroler Bäuerinnen jährlich Aktionstage. Ziel ist es, den Volksschülerinnen und Volksschülern einen Einblick in die Tiroler Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion zu geben und, dass die Kinder die Produkte anders erleben, verstehen und eine wertschätzende Einstellung dazu bekommen. „Die Kinder sind mit Feuereifer dabei und freuen sich über den Besuch der Bäuerinnen, lernen die Lebensmittel anders zu (be-)greifen und werden dadurch hoffentlich zu kritischen Konsumentinnen Konsumenten“, erläutert Helga Brunschmid, Landesbäuerin und Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Tirol. Den Bäuerinnen ist es außerdem wichtig, dass die Kinder ein reflektiertes Kaufverhalten erlernen. Durch die Aktionstage soll ein authentisches Bild zur Lebensmittelproduktion vermittelt und der Landwirtschaft ein Gesicht gegeben werden. Und wer könnte das besser als die Bäuerinnen?
Sich der Wertigkeit bewusstwerden
„Für viele Kinder sind unsere Aktionstage der erste Kontakt zur Landwirtschaft“, weiß die Landesbäuerin: „Durch die Geschichten und das Wissen der Bäuerinnen erfahren die Volksschülerinnen und Volksschüler, wie auf einem heimischen Bauernhof gearbeitet wird, was das Besondere an regionalen Lebensmitteln ist und wie man diese in der Angebotsfülle eines Supermarktes erkennt.“ Einen weiteren Punkt, den die Bäuerinnen vermitteln, ist die Tradition und Kultur der Landwirtschaft. Die Kinder haben oftmals keinen Bezug zur Landwirtschaft. Deshalb ist es wichtig, dass sie die historische und kulturelle Bedeutung verstehen lernen.
Schwerpunkt Kürbis
Welches Thema die Bäuerinnen präsentieren, wird mit den zuständigen Lehrerpersonen vereinbart. Im mittlerweile 14. Jahr des österreichweiten Projektes widmen sich die Aktionstage 2023 schwerpunktmäßig dem Kürbis. Dass dieser mehr kann, als Herbstdekoration zu sein, zeigen die rund 300 Tiroler Bäuerinnen bei ihrer Schulstunde auf. Neben Plakaten und anderen Unterrichtsmaterialien bringen sie deshalb auch Kürbiskerne zum Knabbern und für das sensorische Erleben mit. Jedes Kind bekommt auch ein eigens für die Aktionstage erzeugtes, lehrreiches Bilder- und Rätselbuch über „Die spannende Reise eines Kürbiskerns“.
Steigendes Interesse
Im Zuge des Projektes wurden dieses Jahr rund 7.700 Kinder in Tirol erreicht. Dass die Nachfrage der Schulen über ein Jahr um ca. 1.000 Kinder gestiegen ist, freut die Bäuerinnen sehr: „Dass das Projekt erfolgreich läuft, sehen wir jährlich nicht nur an der Begeisterung und dem Engagement der Volksschülerinnen und Volksschüler, sondern auch am Interesse der Lehrerinnen und Lehrer. Uns freut es besonders, dass die Nachfrage steigt und wir immer mehr Volksschulen mit unseren Aktionstagen begeistern können“, sind sich die Bezirksbäuerinnen einig. Mit ihrem Projekt tragen sie dazu bei, dass die Kinder die Bedeutung von gesunder Ernährung, nachhaltiger Landwirtschaft und ökologischer Verantwortung verstehen.