Ideologische Brille abnehmen
Der Wolf ist längst nicht mehr vom Aussterben bedroht, ganz im Gegenteil: Die Population steigt jährlich weiter an. Sichtungen und Risse im Siedlungsgebiet sind keine Seltenheit, wie auch der aktuelle Vorfall in Fieberbrunn zeigt. Es bestätigt sich einmal mehr, dass der Wolf nicht nur eine enorme Bedrohung für unsere Nutztiere darstellt, sondern auch zusehends die Scheu vor Menschen verliert und Siedlungsräume nicht mehr meidet. Der strenge Schutzstatus passt daher nicht mehr zur Realität. Das hat auch die EU erkannt und es gibt Rückendwind durch die Kommission: Sie hat dem EU-Rat bereits einen Vorschlag zur Herabsetzung des Schutzstatus in der Berner Konvention vorgelegt. Dieser pragmatische Zugang ist erfreulich und zeigt, dass die intensive Bewusstseinsbildung der letzten Jahre nicht umsonst war. Es geht für unsere ländlichen, landwirtschaftlich und touristisch genutzten Regionen um viel und ich erwarte mir, dass die zuständigen Ministerinnen und Minister nun auch fakten- und vernunftbasiert diesen Vorschlag zur Senkung unterstützen. Die Zuständigen in den Bundesländern haben es vorgemacht und geschlossen Position bezogen – nun müssen auch die Umweltministerinnen und -minister die ideologische Brille abnehmen!