Vorbereitungen für den ersten Schnitt
Der erste Schnitt siliert am schlechtesten
Mehrjährige Futterqualitätsauswertungen zeigen, dass der erste Aufwuchs im Durchschnitt die schlechtesten Gärqualitäten liefert. Fehlgärungen mit zu langsamer und unzureichender pH-Wert Absenkung wurden bei Analysen im Futtermittellabor Rosenau analysiert. Die Bedingungen für die Milchsäurebakterien sind oft nicht ausreichend gut, Gärschädlinge vermehren sich oft leichter. Die Silage ist dann nicht lagerstabil und verdirbt während der Lagerung.
Futterverschmutzung vermeiden
Erdige Verschmutzungen bringen unerwünschte Keime, zum Beispiel Clostridien ins Siliergut. Bei der Ernte ist deshalb die Futterverschmutzung bestmöglich zu vermeiden und zu erfassen. Die Stängel der Gräser sollen deshalb gezielt angeschaut und angegriffen werden, um Erde und Gülleverschmutzungen zu erkennen.
Milchsäurebakterien fördern
Eine erfolgreiche natürliche Gärung gelingt, wenn sich Milchsäurebakterien durchsetzen und den pH-Wert rasch und deutlich senken. Um diese zu fördern, sind die Silierregeln einzuhalten. Sind eine oder mehrere dieser Regeln nicht erfüllbar, ist eine Milchsäure-Dominante Gärung nicht gesichert. Um die Entwicklung von Gärschädlingen zu unterbinden ist dann der Einsatz von Siliermitteln sinnvoll.
Die Silierregeln
- anwelken auf 30 bis 40% Trockenmassegehalt
- zuckerreiches, faserarmes Material
- wenig Verschmutzung bedeutet wenig Fremdkeime
- gute Verdichtung
- rascher Luftabschluss
Siliermittel wählen
Es gibt eine Reihe von Siliermitteln mit verschiedenen Wirkungsrichtungen. Auf der Homepage der DLG kann man geprüfte Siliermittel für verschiedene Futterarten und Erntebedingungen heraussuchen.
Chemische Silierhilfsmittel senken den pH-Wert unmittelbar und verhindern Fehlgärungen sofort. Diese sind inzwischen für die Erntegeräte oft nicht mehr so korrosiv. Der Einsatz ist aber deutlich teurer im Vergleich zu Milchsäurebakterien.
Die Beimpfung des Silierguts mit Milchsäurebakterien vergrößert die Menge der Starterkultur und beschleunigt somit die Milchsäuregärung. Durch gezielte Wahl spezieller Milchsäurestämme gibt es Siliermittel, mit denen man gezielt auf verschiedene Silierbedingungen reagieren kann.
Futteruntersuchungen geben Rückmeldung
Bei Futteranalysen im Futtermittellabor Rosenau werden die Nährstoffgehalte und die Gärqualität anhand von Empfehlungswerten bewertet und schriftlich interpretiert. Ergänzend dazu darf gerne die telefonische Beratung durch Fütterungsberater der Landwirtschaftskammer zu Maßnahmen und Vorbeugung in Anspruch genommen werden.