Getrübte Vorfreude
Die Almsaison steht – trotz der aktuellen Witterung – in den Startlöchern. Normalerweise ist der Auftakt ein freudiges Erlebnis, doch wie auch schon in den vergangenen Jahren ist die Vorfreude heuer getrübt. Bereits über den Winter und wieder verstärkt in den letzten Wochen wurden Wolf, Bär und Goldschakal – sogar in Tallagen und in Siedlungsgebieten – gesichtet und richteten bereits erhebliche Schäden an. Was das für die kommende Almsaison bedeutet, ist jedem, der die rosarote Schutzbrille abnimmt, klar. Doch mittlerweile ist es nicht mehr nur die Sorge ums Vieh, sondern auch die Angst um die Kinder und Enkelkinder sowie nicht zuletzt um sich selbst, wie die Bäuerinnen und Bauern schildern. Kein Wunder – erst diese Woche wurde in Oberau in der Wildschönau zum zweiten Mal in unmittelbarem Siedlungsgebiet, diesmal ein Reh, gerissen. Vermutlich wieder vom Bären, die DNA-Bestätigung steht noch aus. Auch in Niederau gab es ein gerissenes Reh, ebenfalls mitten im Ort. Damit bestätigt sich, was wir seit Beginn dieser Debatte schon versuchen zu erklären: Großraubtiere sind ein Problem für den gesamten ländlichen Raum, die Bevölkerung und auch den Tourismus. Gesetzlich wurde die nötige Handhabe geschaffen, jetzt muss endlich auch ein Handeln folgen!