Erdäpfelernte in vollem Gang
Schölfeler, Bratkartoffel und Kartoffelpüree: rund 50 Kilogramm Erdäpfel isst der Österreicher durchschnittlich im Jahr. Als beliebte Kohlenhydrat-, Mineralstoff- und Vitaminquelle sind sie von unserem Speiseplan nicht wegzudenken. In Tirol wird die Kartoffelpflanze auf 430 ha angebaut. Geerntet wird bekanntermaßen die Knolle, die das unterirdische Speicherorgan der Pflanze ist. Aktuell läuft die heimische Ernte auf Hochtouren. Nun zeigen sich auch die die Auswirkungen der Wetterkapriolen deutlich. Der Ackerbauberater und Kartoffelspezialist der LK Tirol, Reinhard Egger, erwartet "eine unterdurchschnittliche Ernte hinsichtlich der Menge und teilweise große Ausfälle. Der Rückgang im Vergleich zum letzten Jahr liegt vermutlich bei 20 bis 25%". Unterm Strich geht er von einer Gesamtmenge von rund 17.000 t aus.
Ungünstige Wetterkapriolen
Der kühle und nasse Mai führte zu einem verzögerten Auflaufen der Stauden. Triebschwache Sorten blieben sehr lückig. Im Juni und Juli folgten drei Hitzewellen, die die Entwicklung weiter hemmten. Bestände ohne Bewässerung brachen bereits sehr früh zusammen. Im Juli brachte die schnelle Schneeschmelze und der damit verbundene Anstieg des Grundwasserspiegels große Ertragsausfälle. Die Flächen konnten über Wochen nicht befahren und Pflanzenschutzmaßnahmen nicht durchgeführt werden. Vor allem aufgrund der Wetterlage sei heuer eine durchwachsene Ernte zu erwarten, wobei sie an manchen Standorten durchaus auch mit guten Erträgen positiv ausfallen wird. Insgesamt sieht Egger jedoch Handlungsbedarf: "Investitionen in Bewässerung und verbesserte Kulturführung sind wichtiger denn je, um den steigenden Anforderungen noch besser gerecht zu werden."
Kartoffelsorten, die in Tirol angebaut werden
Anuschka (Hauptsorte), Ditta (ehemalige Hautpsorte, stark abnehmend), Laura, Bionta, Agria, Bettina, Gala, Ribera, Quarta, Bernina, Belana, Evita