Die Futterqualität litt unter den Wetterkapriolen
Die Erntemengen 2019 beim ersten Aufwuchs entsprachen glücklicherweise vielerorts den Erwartungen. Jedoch sorgten die Trockenheit, vor allem im Juni, sowie der regionale Engerlingbefall nach dem Trockenjahr 2018 neuerlich für Anspannung. Die Erntemengen beim zweiten Aufwuchs blieben deshalb unter den Erwartungen. Die Erntemengen der Aufwüchse ab dem dritten Schnitt konnten mengenmäßige Defizite einigermaßen ausgleichen. Die unsichere und eher feuchte Wetterlage zu dieser Zeit führte hingegen teilweise zu hohen Futterverschmutzungen.
Grassilagequalität auf hohem Niveau
Die Nährstoffgehalte der untersuchten Grassilagen aus dem Jahr 2019 befinden sich auf einem hohen Niveau. Vor allem die hohen Rohprotein- und Energiegehalte spiegeln die äußerst zeitgerechte Ernte wider. Es scheint, als ob das Wissen um den optimalen Schnittzeitpunkt (Ähren- und Rispenschieben der Leitgräser) sowie eine standortangepasste und entzugsorientierte Düngung immer mehr zunähmen. Auch der Phosphorgehalt hat sich gegenüber den letzten Jahren leicht verbessert.
Anwelkgrad beachten und richtig wählen
Beachtet werden muss hingegen die Anwelkung des Futters am Feld. Besonders beim zweiten und dritten Aufwuchs kommt es zu Trockenmassegehalten über 400 g/kg TM. Dies erschwert die Verdichtung im Silo und führt häufig zu Schimmelbefall sowie Nacherwärmungen. Zusätzlich ist trockenes Futter für die Bereitung von Futtermischungen mit dem Mischwagen weniger geeignet. Wird Kraftfutter eingemischt, haftet dies nicht am Futter und die Tiere können am Futtertisch das Kraftfutter ausselektieren. Das wirkt sich besonders auf deren Gesundheit negativ aus. An heißen Sommertagen ist deshalb eine schlagkräftige Erntekette nötig.
Ein entscheidender Bereich mit hohem Verbesserungspotenzial ist die Futterverschmutzung. Diese befindet sich sowohl beim ersten als auch bei den Folgeaufwüchsen deutlich über dem Richtwert. Der entscheidende Parameter dafür ist neben der Rohasche der Eisengehalt. Dieser liegt beim ersten bzw. bei den folgenden Aufwüchsen mit 784 mg bzw. 1080 mg pro Kilogramm Trockenmasse deutlich über den Empfehlungen. Eine hohe Futterverschmutzung verdrängt wertvolle Nährstoffe aus der Ration und verursacht neben einer niedrigeren Milchleistung gesundheitliche Probleme wie Durchfall und einen Mangel an Phosphor, Kupfer, Zink und Mangan. Kurzfristig muss die Mineralfuttermenge in der Ration erhöht werden, um den Mineralstoffmangel zu kompensieren. Langfristig müssen in der Grünlandpflege sowie der Ernte Maßnahmen wie Wühlmausbekämpfung, Nachsaat und die richtige Einstellung der Werbegeräte angegangen werden.
Ein entscheidender Bereich mit hohem Verbesserungspotenzial ist die Futterverschmutzung. Diese befindet sich sowohl beim ersten als auch bei den Folgeaufwüchsen deutlich über dem Richtwert. Der entscheidende Parameter dafür ist neben der Rohasche der Eisengehalt. Dieser liegt beim ersten bzw. bei den folgenden Aufwüchsen mit 784 mg bzw. 1080 mg pro Kilogramm Trockenmasse deutlich über den Empfehlungen. Eine hohe Futterverschmutzung verdrängt wertvolle Nährstoffe aus der Ration und verursacht neben einer niedrigeren Milchleistung gesundheitliche Probleme wie Durchfall und einen Mangel an Phosphor, Kupfer, Zink und Mangan. Kurzfristig muss die Mineralfuttermenge in der Ration erhöht werden, um den Mineralstoffmangel zu kompensieren. Langfristig müssen in der Grünlandpflege sowie der Ernte Maßnahmen wie Wühlmausbekämpfung, Nachsaat und die richtige Einstellung der Werbegeräte angegangen werden.
Heuqualität noch ausbaufähig
Bei der Heuqualität gibt es deutlich mehr Verbesserungspotenzial. Besonders beim ersten Aufwuchs wurden viele Bäuerinnen und Bauern vom äußerst raschen Vegetationsfortschritt überrascht. Der optische Eindruck eines rechtzeitigen Schnittzeitpunktes trog. Dies zeigt sich im hohen Fasergehalt des untersuchten Futters vom ersten Aufwuchs mit 287 g Rohfaser bzw. 526 g NDF/kg TM. Dieser späte Schnittzeitpunkt führt in der Folge zu einem niedrigen Rohprotein-, Energie- und Phosphorgehalt.
Auch bei den Folgeaufwüchsen zeigt sich dasselbe Bild in etwas abgeschwächter Form. Für die nächsten Jahre ist es entscheidend, im Frühjahr auch mit der Heuernte zeitgerecht zu starten. Je höher die Düngeintensität am Grünland ist, umso kürzer wird das Erntefenster für optimale Grundfutterqualität.
Auch bei den Folgeaufwüchsen zeigt sich dasselbe Bild in etwas abgeschwächter Form. Für die nächsten Jahre ist es entscheidend, im Frühjahr auch mit der Heuernte zeitgerecht zu starten. Je höher die Düngeintensität am Grünland ist, umso kürzer wird das Erntefenster für optimale Grundfutterqualität.
Speiseplan der Kuh auf Futter abstimmen
Besonders faserreiches Heu sollte eher an trockenstehende Kühe oder das Jungvieh verfüttert werden. Für hochleistende Kühe bedeutet eine geringe Futterqualität große Herausforderungen für den Stoffwechsel. Hier ist besonders auf die Vermeidung von Ketosen achtzugeben. Ausreichende Grundfuttermengen, hochwertiges Kraftfutter und angepasste Kraftfuttermengen sind die Gebote der Stunde. Ein geringer Phosphorgehalt im Grundfutter ist mit der richtigen Menge an phosphorreichem Mineralfutter auszugleichen. Bei der Fütterung von verschmutzten Futterpartien darf der Futterrest großzügiger ausfallen. Die Zuckergehalte vom Heu des ersten Schnitts liegen in durchschnittlicher Höhe und dürften in Kombination mit einem hohen Fasergehalt zu keinen gravierenden Problemen mit Durchfall oder Pansenübersäuerung führen.
Fazit
Die Rationsgestaltung in der Wiederkäuerfütterung ist vom Grundfutter abhängig. Werden Schwankungen des Futters berücksichtigt, führt dies zum Erfolg. Deshalb ist die Kenntnis der eigenen Grundfutterqualität entscheidend. Eine hohe Qualität passiert jedoch nicht von alleine. Sie bedeutet viel Arbeit am Grünland. Eine regelmäßige Boden- und Futteruntersuchung gibt Hinweise auf Verbesserungspotenziale. Diese Hinweise arbeitet man am besten mit der Unterstützung der Beratung auf.