Das A und O des Pflanzenschutzes
Die Witterungsbedingungen im Herbst 2020 machten leider vielerorts eine Herbstunkrautbekämpfung nicht möglich. Einerseits war der Erntezeitpunkt bei Körnermais recht spät, was die Aussaat des Wintergetreides nach hinten verschoben hat. Andererseits waren Flächen schlecht befahrbar und auch die benötigten Eigenschaften, wie feinkrümelige Bodenstruktur und aktives Wachstum waren nur bedingt gegeben. Deshalb haben viele Ackerbauern auf eine Behandlung im Herbst verzichtet.
Zwar liegt die Vorwinterentwicklung unserer Getreidebestände größtenteils deutlich hinter jenen der letzten beiden Jahre, dennoch sollte die Behandlung im Frühjahr, wenn möglich, recht zügig erfolgen. Das heißt, dass sie etwa ab 14 Tagen nach der Vegetation erfolgen sollte. Diese Überlegung ergibt sich aus der Überlegung, dass die Unkräuter möglichst noch inmitten der Bestockung bzw. maximal vor der Blüte erfasst werden können. Wenn Unkräuter in die generative Phase kommen, haben sie bereits 75% ihres Wasser- und Nährstoffbedarfs aufgenommen und eine Bekämpfung hat nur optischen Charakter, da der Schaden bereits entstanden ist. Andererseits darf absolut kein Herbizidstress mit Beginn der Schossphase herrschen, da dies bereits zur Reduktion von Körnern/Ähre führen. Das Ziel der Unkrautbekämpfung sollte in erster Linie sein, dass das Getreide uneingeschränkt sein Potenzial ausnützen kann. Das ist nur bei einer frühen Bekämpfung gewährleistet.
Zwar liegt die Vorwinterentwicklung unserer Getreidebestände größtenteils deutlich hinter jenen der letzten beiden Jahre, dennoch sollte die Behandlung im Frühjahr, wenn möglich, recht zügig erfolgen. Das heißt, dass sie etwa ab 14 Tagen nach der Vegetation erfolgen sollte. Diese Überlegung ergibt sich aus der Überlegung, dass die Unkräuter möglichst noch inmitten der Bestockung bzw. maximal vor der Blüte erfasst werden können. Wenn Unkräuter in die generative Phase kommen, haben sie bereits 75% ihres Wasser- und Nährstoffbedarfs aufgenommen und eine Bekämpfung hat nur optischen Charakter, da der Schaden bereits entstanden ist. Andererseits darf absolut kein Herbizidstress mit Beginn der Schossphase herrschen, da dies bereits zur Reduktion von Körnern/Ähre führen. Das Ziel der Unkrautbekämpfung sollte in erster Linie sein, dass das Getreide uneingeschränkt sein Potenzial ausnützen kann. Das ist nur bei einer frühen Bekämpfung gewährleistet.
Frühe Bekämpfung
Leider ist der optimale Herbizidtermin auch im Frühjahr nicht immer einfach zu finden, da wir teilweise mit Nachtfrösten zu kämpfen haben. Für einen frühen Einsatz kommen vorwiegend Sulfonylharnstoffe in Frage, die über das Blatt aufgenommen werden. Diese können auch bei niedrigen Temperaturen (1 bis 5 °C) und Nachtfrösten bis –3 °C eingesetzt werden. Eine optimale Wirkung erzielt man bei Unkräutern im Zwei- bis Vier-Blattstadium. Wenn wir uns an das Vorjahr erinnern, dann müssen wir noch weitere Punkte beim Pflanzenschutzmitteleinsatz berücksichtigen. Der letzte Winter, wie auch der Vegetationsbeginn, war extrem trocken, was zu gestressten Beständen geführt hat. Zusätzlich hat die trockene Witterung mit einer niedrigen Luftfeuchtigkeit Auswirkungen auf den Pflanzenschutzmitteleinsatz. Die Luftfeuchtigkeit sollte bei jeglicher Pflanzenschutzmitteltätigkeit möglichst hoch sein, da unsere Wirkstoffe nur dann eine lange Lebensdauer aufweisen und dementsprechend wirken können. Liegt die Luftfeuchtigkeit bei 70%, sind die Lebensdauer und Wirkung gesichert. Geht sie in Richtung 40%, ist der Einsatz nicht mehr sinnvoll. Bei höherer Luftfeuchtigkeit können die Unkräuter den Wirkstoff besser aufnehmen, da der Tau auch ihre Wachsschicht schwächt. Sollte die Luftfeuchtigkeit niedrig sein, sollte der Anwendungszeitpunkt am frühen Vormittag erfolgen. Die Luftfeuchtigkeit gibt auch das Tröpfchenspektrum vor. Je trockener die Witterung, desto größer sollten die Tröpfchen sein, was mit einer Senkung vom Druck auch machbar ist. Sind die Bedingungen gut, kann der Druck erhöht werden, um eine bessere Benetzung zu erzielen. Natürlich müssen sämtliche Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern eingehalten werden, um mit entsprechendem Druck und vorhandenen Düsen (Abdriftminderungsklasse) eine Kontamination von Gewässern zu verhindern.
Kritische Phasen
Witterungsbedingt kommt es immer wieder vor, dass unsere Getreidekulturen unter Stress stehen. Vielen Landwirten ist jedoch vielleicht nicht bewusst, dass auch Herbizidbehandlungen zum falschen Einsatzzeitpunkt Stress und in weiterer Folge Ertragsverluste verursachen können. Deshalb sollte die Zeit bis Ende der Bestockung genutzt werden, um dahingehend keinen Schaden anzurichten. Der Anwendungszeitpunkt je nach Pflanzenschutzmittel ist klarerweise einzuhalten.
Ab dem Entwicklungsstadium 32 (Zwei-Knoten-Stadium, ein Knoten über 1 cm vom Bestockungsknoten entfernt, zwei Knoten mindestens 2 cm vom ersten Knoten entfernt, 3. Knoten weniger als 2 cm vom 2. Knoten entfernt) richtet sich die Kulturführung nur noch nach der Ährenlänge. Bei einer Ährenlänge von 5 mm bis 1 cm ist die Pflanze am empfindlichsten. Bei Stresssituationen, die ein Herbizid bewirken kann, werden Blütenanlagen nicht angelegt, was sich ertraglich auswirkt. Deshalb ist in diesem Stadium jegliche Pflanzenschutztätigkeit zu unterlassen. Die Unkrautbekämpfung ist erst ab 4 cm Ährenlänge wieder möglich, der Wachstumsreglereinsatz erst wieder ab 6 cm Ährenlänge. Das Aufschneiden des Halmes ist dazu erforderlich. Eine Korrektur von Winde und Distel erfolgt am besten und günstigsten mit Dicopur M. Letzter Einsatzzeitpunkt ist das Fahnenblattstadium (EC 39). Ein späterer Einsatz kann dazu führen, dass die Ähre stecken bleibt.
Ab dem Entwicklungsstadium 32 (Zwei-Knoten-Stadium, ein Knoten über 1 cm vom Bestockungsknoten entfernt, zwei Knoten mindestens 2 cm vom ersten Knoten entfernt, 3. Knoten weniger als 2 cm vom 2. Knoten entfernt) richtet sich die Kulturführung nur noch nach der Ährenlänge. Bei einer Ährenlänge von 5 mm bis 1 cm ist die Pflanze am empfindlichsten. Bei Stresssituationen, die ein Herbizid bewirken kann, werden Blütenanlagen nicht angelegt, was sich ertraglich auswirkt. Deshalb ist in diesem Stadium jegliche Pflanzenschutztätigkeit zu unterlassen. Die Unkrautbekämpfung ist erst ab 4 cm Ährenlänge wieder möglich, der Wachstumsreglereinsatz erst wieder ab 6 cm Ährenlänge. Das Aufschneiden des Halmes ist dazu erforderlich. Eine Korrektur von Winde und Distel erfolgt am besten und günstigsten mit Dicopur M. Letzter Einsatzzeitpunkt ist das Fahnenblattstadium (EC 39). Ein späterer Einsatz kann dazu führen, dass die Ähre stecken bleibt.
4 Tipps zur Produktwahl
- Sollte der immer stärker werdende Windhalm ein Thema sein, besteht auch in der Frühjahrsbekämpfung Handlungsbedarf.
- Da ein Teil der vorhandenen Produkte keine Wirkung hat, sollte bei größerem Windhalm bzw. höherem Windhalmdruck und breiter Mischverunkrautung im Frühjahr mit Husar OD (Wintergetreide ohne Hafer), Husar Plus (nicht in Wintergerste) oder Sekator Plus (nur in Winterweizen und -triticale) behandelt werden.
- In Winterroggen, Winterweizen und Wintertriticale ist auch Avoxa dafür geeignet. Auch Artist in Kombination mit Sekator OD kann gegen Windhalm und Einjährige Rispe eingesetzt werden. Diese Kombination erfasst auch den Ehrenpreis und die Taubnessel sehr gut.
- Häufig vorkommende Unkräuter wie Ackerstiefmütterchen, Vogelmiere, Taubnessel, Kamille können z.B. mit Biathlon 4D, Express SX, Harmony Extra SX, Sekator Power Set oder mit Kombipräparaten wie Artus oder Omera LQM bekämpft werden. Bei starkem Ehrenpreisvorkommen hat Express SX jedoch keine ausreichende Wirkung.