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Dokumentationen, Meldungen und Kontrollen: Viele Landwirtinnen und Landwirte klagen über die Fülle an Vorschriften, unnötige Bürokratie und praxisferne Vorgaben, die ihnen jene Zeit raubt, die sie zur eigentlichen Arbeit am Betrieb brauchen. Die EU-Kommission hat nun eine Online-Umfrage gestartet, in der Bäuerinnen und Bauern zu ihrem bürokratischen Aufwand befragt werden und bei der sie angeben können, wo sie Verbesserungen erwarten. Die Erhebung soll mögliche Problemquellen ermitteln, die sich aus den Vorschriften der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sowie aus Vorschriften für Lebensmittel und Landwirtschaft ergeben – sowohl in Bezug auf ihre Anwendung auf nationaler Ebene, als auch auf die damit verbundenen Aufzeichnungs- und Meldepflichten. „Diese aktive Einbindung ist überfällig und ein positives Signal. Unsere Bäuerinnen und Bauern stehen aktuell unter massivem Druck durch fallende Preise, Inflation und nicht zuletzt EU-Gesetzgebung. Viele Gesetzesvorschläge der Kommission erhöhen die Problematik. Ich lade wirklich alle Bäuerinnen und Bauern ein, bis 8. April an dieser Konsultation teilzunehmen", betont der EU-Abgeordnete Alexander Bernhuber, Agrarsprecher der ÖVP im Europaparlament.
Wichtiges Feedback
Die ca. 20-minütige Umfrage besteht aus kurzen Fragen, die in allen Amtssprachen der EU zur Verfügung stehen. Abgefragt werden u.a.: Wie viel Zeit verbringen Sie jedes Jahr mit Verwaltungsaufgaben im Zusammenhang mit Beihilfeanträgen und Berichtspflichten? Nutzen Sie mobile Geräte, um georeferenzierte Fotos bereitzustellen? Wie bewerten Sie die Komplexität der einzelnen Verfahren und der Vorschriften, die für landwirtschaftliche Betriebe gelten? Haben Sie 2023 Hilfe von außen in Anspruch genommen, um Ihren GAP-Beihilfeantrag zu erstellen? Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, selbst Vorschläge zur Verringerung der bürokratischen Belastung einzubringen. „Die Umfrage ist ein erster Schritt, um sich ein umfassendes Bild über die konkreten Probleme in der Praxis unserer Bäuerinnen und Bauern zu machen. Je mehr sich daran beteiligen, desto besser können entsprechenden Maßnahmen gesetzt werden. Unsere Bäuerinnen und Bauern brauchen wieder mehr Zeit, um sich für die eigentlich wichtigen Aufgaben auf ihren Betrieben zu kümmern!“, ruft auch LK-Präsident Josef Hechenberger dazu auf, an der Umfrage teilzunehmen.
Detaillierte Analyse erscheint im Herbst
Bis 8. April können Landwirt:innen an der Online-Umfrage teilnehmen. Die ersten Ergebnisse werden dann bereits Mitte April vorgelegt. Im Herbst 2024 wird basierend darauf eine detailliertere Analyse präsentiert, die die Ursachen für die Komplexität der EU-Regeln für Landwirt:innen klären soll. Parallel dazu sollen Interviews mit Bauernverbänden organisiert werden, um das Bild zu vervollständigen und Informationen über die wichtigsten administrativen Hindernisse zu liefern, die die Landwirte wahrnehmen und mit denen sie konfrontiert sind.