Almfutterflächenermittlung neu
Das Thema „Almfutterflächen“ und deren korrekte Ermittlung hat wie kaum ein anderes in den letzten Jahren die Gemüter bei betroffenen Bauern, Abwicklungsstellen und Politik erhitzt. Kaum eine Bauernversammlung, bei der die Almfutterflächenfeststellung bzw. die Kontrolle der Almflächen und die daraus resultierenden finanziellen Folgen für Auftreiber und Almbauern nicht zu heftigen Diskussionen geführt hat. Auch seitens der Europäischen Kommission und des Europäischen Rechnungshofes gab und gibt es nachhaltig Kritik am derzeitig in Österreich
angewandten System. Das Bundesministerium hat daher die Agrarmarkt Austria schon vor geraumer Zeit damit beauftragt, die Möglichkeiten einer technischen Lösung zur Futterflächenermittlung zu erheben bzw. zu entwickeln und zu testen. Nicht zuletzt auf Drängen unserer Spitzenvertreter hat man sich entschieden, ein verbessertes und objektiveres System einzuführen.

Präsentation der neuen Entwicklung in Tirol
Ende August fanden auf Einladung der Landwirtschaftskammer Tirol auf der Proxenalm der Familie Obholzer in Schwaz an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Almbegehungen statt. Ziel war es, den momentanen Stand der Arbeiten für eine mögliche künftige Futterflächenermittlung auf Basis von Satellitendaten in der Praxis vorzustellen. Hochrangigen Vertretern der Landwirtschaftssektion im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, der Agrarmarkt Austria, der Landwirtschaftskammern der Almbundesländer und der Almwirtschaftsvereine wurden dabei von den Projektverantwortlichen der AMA die derzeit verfügbaren Auswertungsergebnisse präsentiert.
Dazu wurden in den letzten Monaten Luftbilder von drei Satelliten mit sehr unterschiedlicher Auflösung in der AMA ausgewertet und technisch aufbereitet. Die Ergebnisse machen durchaus Hoffnung, dass für die künftige Förderperiode ein objektives Regelwerk zur Ermittlung der Almfutterflächen zur Verfügung stehen kann. Vorgesehen wäre dann, dass die Beurteilung, was auf einer Alm prämienfähige Futterfläche im Sinne der EU-Vorgaben ist und was nicht, technisch erfolgen wird. Jeweils aktuelle Satellitenbilder werden mittels einer eigens von externen Firmen gemeinsam mit Fachleuten der AMA entwickelten Software so aufbereitet, dass objektiv und nachvollziehbar das Futterflächenausmaß jeder Alm ermittelt werden kann.
Was würde das für den Antragsteller bedeuten?
Die Futterfläche würde künftig jährlich auf Basis der jeweils aktuellsten Satellitenbilder im Voraus festgestellt werden. Das förderbare, amtliche Flächenausmaß der Alm stünde dann dem Antragsteller zur Verfügung. Das Flächenausmaß wäre in der Folge nicht mehr Gegenstand einer Vor-Ort-Kontrolle. Die Rechtssicherheit für die Antragsteller würde deutlich erhöht und eine Rückschau auf Vorjahre wäre nicht mehr erforderlich. Vieles, was in den vergangenen Jahren am System der Almfutterflächenermittlung kritisiert wurde, könnte dann endgültig der Vergangenheit angehören. Was in der Verantwortung des Almbewirtschafters aber in jedem Fall bleiben wird, ist die richtige Angabe und laufende Überprüfung der Richtigkeit der Außengrenzen der Alm.
Neue Förderperiode – neues System
Ende des nächsten Jahres wird die Entscheidung zu treffen sein, ob man dieses neues System künftig verwendet. Die Entscheidung muss jedenfalls in absehbarer Zeit fallen, damit eine zeitgerechte Umsetzung mit Beginn der neuen Förderperiode sichergestellt werden kann. Allen Beteiligten und Entscheidungsträgern ist klar, dass eine derartige Systemumstellung nur zeitgleich mit Beginn einer neuen Förderperiode erfolgen kann.
Unsere Almen
- Almen 2.039
- Almfutterflächen in ha 123.676
- Gealpte Tiere 99.712
- Betriebe mit Almauftrieb 9.272
- Alle Rinder (in Stück) 107.128 davon Milchkühe (in Stück) 31.120
- Schafe (in Stück) 68.173
- Ziegen (in Stück) 5.896
- Pferde und Kleinpferde (in Stück) 3.351
- Großvieheinheiten 97.911