Verstehen Sie Ihre Stromrechnung?
Ganz ehrlich – ergeht es Ihnen auch so, dass der Inhalt der Stromrechnung unverständlich ist und das Papier genau aus diesem Grund zur Seite gelegt wird? Sollten Sie den letzten Satz mit Ja beantworten, lesen Sie an dieser Stelle weiter.
Strom für den Haushalt kostet in Tirol 15 bis 17 Cent pro
Kilowattstunde (kurz: kWh).
Dazu muss man wissen, dass die Einheit der Strommenge die Kilowattstunde ist und ein durchschnittlicher Einfamilienhaushalt ca. 5.000 Kilowattstunden im Jahr benötigt.
Um die Stromrechnung zu verstehen, müssen die Bestandteile des Stromtarifes bekannt sein. Sie bezahlen für den Strom als Ware. Darin sind die Erzeugungskosten ebenso enthalten wie der Gewinn der Energieversorger. Weiters zahlen Sie für die Netzkosten, dass der Strom vom Erzeugungsort zu Ihnen nach Haus geleitet wird (Kosten für Leitung, Masten, Umspannwerk etc.). Letztlich beinhaltet der Gesamtpreis noch Gebühren und die Mehrwertsteuer. Jede der genannten Komponenten macht grob ein Drittel vom angeführten Tarif aus.
Zum Inhalt der Rechnung
Auf Seite eins finden Sie im oberen Abschnitt Ihre Kundendaten: Die Kundennummer, Angaben zur Ihrer Verbrauchsstelle sowie den Gesamtverbrauch der letzten Messperiode. Üblicherweise bezahlen Sie bei den meisten Energieversorgern sogenannte monatliche Akontozahlungen, die im unteren Teil der Seite 1 dargestellt sind. Basierend auf dem letztjährigen Stromverbrauch wird monatlich eine Vorauszahlung geleistet
(Abbildung 1).
Am Jahresende wird – gemessen am tatsächlichen Verbrauch des laufenden Jahres – eine Schlussrechnung erstellt, bei der basierend auf den monatlichen Vorauszahlungen die Erstattung einer Gutschrift oder die Aufforderung einer Nachzahlung erfolgt.
Auf Seite zwei sind im oberen Abschnitt die Angaben zur Ihrem Stromanschluss abgebildet. Wichtig ist das „Netznutzungsrecht“. Dieser Wert beschreibt die Vereinbarung mit dem Energieversorger/Netzbetreiber, welche Leistung vom Stromnetz bezogen werden kann. Bei einer leistungsbezogenen Abrechnung bzw. beim zukünftigen Einbau digitaler Stromzähler ist darauf zu achten, dass das Ausmaß des Netznutzungsrechtes ausreichend ist!
Im nächsten Abschnitt erfolgt üblicherweise die detaillierte Auflistung der monatlichen Stromverbräuche (Abbildung 2).
Die „Ware“ Strom kaufen Sie beim Energieversorger und zahlen dafür beispielsweise beim Tiroler Landesenergieversorger netto je nach Tarifmodell zwischen 5,5 Cent bis 6,15 Cent pro Kilowattstunde. Wichtig ist zu wissen, dass dieser Teil der einzig verhandelbare Anteil der Stromkosten ist.
Im nächsten Abschnitt erfolgt eine nahezu idente Auflistung, die aber der Ermittlung der Netzkosten dient. Der Netztarif wird für jedes Versorgungsgebiet von der E-Control als Aufsichtsbehörde jährlich per Verordnung neu festgelegt. Sie dient dazu, den Netzbetreibern die Kosten für die Infrastruktur zur Errichtung und Instandhaltung des Stromnetzes zu erstatten. In Tirol zahlen Sie für die Komponente Netz rund 4 bis 4,5 Cent/kWh.
Im letzten Block der eigentlichen Stromrechnung finden Sie die Beiträge an Gebühren und Steuern (Abbildung 3):
Die Ökostrompauschale und der Ökostromförderbeitrag dienen der Finanzierung von Stromerzeugungsanlagen aus erneuerbaren Energien. Alle Stromkonsumenten Österreichs
finanzieren mit dieser Abgabe die Förderung von Stromerzeugungsanlagen wie Photovoltaik-, Windkraft- und Wasserkraftanlagen. Die Elektrizitätsabgabe ist von allen Stromverbrauchern zu bezahlen und beträgt 1,5 Cent/kWh. Letztlich bezahlen Sie für die Summe aller dargestellten Positionen noch 20 Prozent Mehrwertsteuer.
Abschließend finden Sie auf der Rechnung die Stromkennzeichnung, die Ihnen die Information zur Stromherkunft liefert sowie weitere Informationen des Energieversorgers.
Abschließend finden Sie auf der Rechnung die Stromkennzeichnung, die Ihnen die Information zur Stromherkunft liefert sowie weitere Informationen des Energieversorgers.