Direktvermarktung hat Zukunft
Direktvermarktung wird von immer mehr Landwirten als Betriebszweig mit den besten Zukunftsaussichten gesehen. Laut einer aktuellen KeyQUEST Umfrage unter 500 Betriebsführern landwirtschaftlicher Betriebe in Österreich beurteilen 83 Prozent die Zukunftsaussichten der Direktvermarktung sehr positiv beziehungsweise eher positiv. Damit attestieren die Landwirte der Direktvermarktung die besten Zukunftschancen im Vergleich mit zehn anderen Betriebszweigen. Dies ist der höchste Wert, der seit der erstmaligen Messung im Jahr 2008 erreicht wurde. Gleichzeitig setzen aktuell mit 28 Prozent so viele Betriebe wie nie zuvor auf die Direktvermarktung ihrer Erzeugnisse. Als Experte für Agrarmarktforschung führt KeyQUEST Marktforschung seit 2008 regelmäßig Landwirte-Befragungen in Österreich durch. Dabei werden in mehrjährigem Abstand auch die Zukunftsaussichten verschiedener landwirtschaftlicher Betriebszweige erhoben. Speziell für die Direktvermarktung zeigt sich dabei ein kontinuierlicher Aufwärtstrend. So ist der Vergleichswert seit 2008 von 58 Prozent auf 78 Prozent im Jahr 2019 angestiegen. Corona samt Lockdowns haben schließlich dazu geführt, dass dieser Wert im Jahr 2021 auf einen Rekordwert von 83 Prozent geklettert ist (Abb.1). Damit führt die Direktvermarktung das Ranking der Betriebszweige als Zukunftsträchtigster an.
28 Prozent direkt
Neben der positiven Zukunftseinschätzung wird der Trend zur Direktvermarktung auch durch den steigenden Anteil der Direktvermarkter bestätigt. Auch wenn der Anteil der Direktvermarkter seit 2016 von 27 Prozent auf aktuell 28 Prozent nur leicht zugelegt hat. Wesentlich stärker gestiegen ist allerdings der Anteil jener Betriebe, für die die Direktvermarktung eine große Bedeutung aufweist: und zwar von 13 Prozent im Jahr 2016 auf 17 Prozent im Jahr 2021 (Abb. 2).
Studienleiter Johannes Mayr erläutert: „Dass die Direktvermarktung wirtschaftlich für die landwirtschaftlichen Betriebe wichtiger wird, sehen wir als klares Indiz für die Professionalisierung dieser Sparte.“
Jung, gebildet und Bio
Betrachtet man die Struktur der Direktvermarktungsbetriebe, so zeigt sich ein klarer Zusammenhang mit dem Alter des Betriebsführers beziehungsweise der Betriebsführerin: Junge Betriebsleiter setzen wesentlich häufiger auf Direktvermarktung als ältere. Außerdem lässt sich festhalten: Je besser die landwirtschaftliche Ausbildung und je jünger die Betriebsführer, desto größer ist die Bedeutung der Direktvermarktung für den Betrieb. Auch Betriebsführer von Bio-Betrieben setzen wesentlich häufiger auf Direktvermarktung als ihre konventionell wirtschaftenden Kolleg/innen. (Abb. 3)