Über 12.000 Unterstützer im ersten Vereinsjahr
Im Juli wurde der „Verein zum Schutz und Erhalt der Land- und Almwirtschaft in Tirol“ gegründet. Neben bäuerlichen Vertretern unterstützen ihn auch Vertreter aus Wirtschaft und Politik sowie zahlreiche Privatpersonen. Für das Jahr 2021 ist unter anderem ein Lokalaugenschein mit dem zuständigen EU-Kommissar geplant. Über 12.000 Unterstützungserklärungen sind seit der Vereinsgründung im Juli eingegangen. Erwartungsgemäß kommen viele Unterstützerinnen und Unterstützer aus dem bäuerlichen Umfeld, aber auch weit darüber hinaus gibt es Zuspruch. „Die Vereinsgründung war ein wichtiger Schritt, um die Positionierung der unterschiedlichen bäuerlichen Gruppierungen zu stärken und mit Unterstützung der Sozialpartner und einem gemeinsamen Auftritt den Standpunkten mehr Gewicht zu verleihen“, erklären Obmann Josef Hechenberger und Stellvertreter Herman Gahr. Der heurige Almsommer habe gezeigt, dass die Lage schnell eskalieren kann. Es brauche endlich klare Spielregeln und vor allem eine rechtliche Handhabe. Rund 150 gerissene Weidetiere und insgesamt 10 nachgewiesene Wölfe – bei einem ähnlichen Rissgeschehen seien künftig legale Entnahmemöglichkeiten nötig.
Managementplan für Tirol gefordert
„Es gibt zwar politische Zusagen, konkrete Handlungen lassen aber auf sich warten“, attestiert Obmann Hechenberger. Es reiche nicht, einfach eine gewisse Summe für Herdenschutz ohne konkrete Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen: „Wir fordern einen klaren Managementplan. Um diesen wird die Regierung nicht herumkommen. Wir können hier die Augen nicht länger verschließen, denn die Problematik wird sich immer weiter zuspitzen. Wenn Wölfe in kurzer Zeit eine entsprechende Anzahl an Rissen verursachen, sind sie als Problemtiere einzustufen und müssen entnommen werden können. Das ist auch in der Schweiz und in anderen EU-Ländern möglich.“ Ehestmöglich wird es Gespräche mit den Zuständigen aller Parteien geben, um ein Vorankommen in dieser verfahrenen Diskussion zu erzielen.