18.03.2019 |
von Judith Haaser
Wohlergehen der Kühe hängt vom Tierhalter ab!
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In Schönwies und in Hopfgarten fanden letzte Woche jeweils Veranstaltungen mit dem Rinder-Experten Christian Manser statt. Hauptvortragsthema des Schweizers war dabei die Optimierung von Lauf- und Anbindeställen. Er betonte, dass grundsätzlich kein Stallsystem besser als das andere sei. Vielmehr gehe es darum, als Tierhalter sein Vieh entsprechend zu beobachten und Mängel im Stall zu beseitigen: „Das Wohlergehen der Tiere hängt vom Tierhalter ab“, ist Manser überzeugt. Vor allem Geduld und Liebe brauche es, um die Problembereiche in den Ställen erkennen und beheben zu können. Denn prinzipiell sei die Kuh nun einmal für die Weide gemacht und dementsprechend wichtig sind die Kriterien Luft, Licht, Wasser, Raum, Ruhe und bestes Futter für das Funktionieren eines Stalles.
Publikumsmagnet Tiergesundheitstag
Nach dem Auftakt in Schönwies am Donnerstag fand am Freitag der Tiroler Tiergesundheitstag in Hopfgarten statt. Dort begeisterte Christian Manser ebenfalls mit seinen praxisnahen Tipps. Zusätzlich gab es für die Besucherinnen und Besucher noch Vorträge über zeitgemäße Kälberfütterung, den sicheren Umgang mit Milchkühen sowie Ursachen von Fruchtbarkeitsstörungen und deren Vorsorgemaßnahmen.
Herausforderung Tierwohl
Die derzeitigen Diskussionen und Forderungen einiger Handelsketten, nur mehr Milch aus Laufställen in den Regalen anzubieten, halte ich für vollkommen überzogen. Der Begriff „Tierwohl“ kann nicht nur in einem Laufstall, sondern auch bei der Kombinationshaltung umgesetzt werden. Bei beiden Haltungssystemen muss auf die tägliche Optimierung des Tierwohls geachtet werden, so hat es uns der Schweizer Kuhflüsterer beim Tiergesundheitstag in Hopfgarten beeindruckend vorgetragen. Verbesserungspotential haben wir allemal, bei beiden Systemen. Die Gestaltung der Stand- und Liegeflächen, rutschfeste Treibgänge, das Vorhandensein von Auslaufflächen, die ständige Futtervorlage, Wasserversorgung, Stallklima und noch viele andere Faktoren beeinflussen das Wohlbefinden unserer Kühe. Die Landwirte sind auch gefordert, auf berechtigte Wünsche von Konsumenten einzugehen. Auch bei einer Kombinationshaltung wird es notwendig werden, den Tieren während der Wintermonate einen artgerechten Auslauf zu ermöglichen. Eine entsprechende Betreuungsintensität mit fachlichen Kenntnissen ist für die Tiergesundheit und somit auch für das Tierwohl unerlässlich. Daher ist es mir ein großes Anliegen, im Tiergesundheitsdienst bewährte Fachleute aus dem In- und Ausland für Fortbildungen für unsere Tierärzte und Landwirte zu engagieren. Gemeinsam werden wir uns den Anforderungen stellen.