Weichen für Zukunft mit Obst und Gemüse

„Herumgurken“ gehörte für
Wolfgang Berger bereits als
Fahrschullehrer nebenberuflich
zum Berufsalltag. Als er
1992 als Landwirtschaftsmeister
den elterlichen Betrieb
übernahm, führte ein Beratungsgespräch
mit dem LK-Gemüsebaureferat
zum Start der
Gurkerlproduktion für efko.
Anfangs noch mit Kübeln gepflückt,
stellte Wolfgang Berger
die Erntetechnik rasch auf den
„Gurkenflieger“ um, womit die
Anbaufläche stark erhöht werden
konnte und sich ein bis
heute stabiles Betriebsstandbein
entwickelte.
Als erstes gemeinsames Projekt
mit Ehefrau Judith (diplomierte
Krankenschwester)
wurden nach der Hochzeit
1994 Erdbeeren in den Betrieb
integriert. Ziele waren dabei
unter anderem die Steigerung
der Rentabilität im Ackerbau
und den Erntezeitraum zu
verlängern. Zudem wurden
2007 noch Marillenbäume gepflanzt.
Auf diese Weise konnte
ein schlüssiger Erntezeitraum
von Mitte Mai bis Ende August
geschaffen werden. Die vielen
Saisonarbeitskräfte können somit
länger beschäftigt werden.
Viele der rund 40 großteils
ukrainischen und rumänischen
Saisonarbeiter kommen
bereits über 15 Jahre in Folge
zum Betrieb „Biedermann“.

Tochter Julia (1996) ist als
Physiotherapeutin tätig. Hofnachfolger
Clemens (2001) besuchte
das Gymnasium in Wilhering
und stieg 2020 nach der
Matura an der HLBLA St. Florian
voll in den Familienbetrieb
ein. Seit 2022 ist Clemens
durch eine Betriebsteilung alleinig
für die Marillenkultur
zuständig.
Nach den größten Herausforderungen
der letzten Jahre
gefragt, nennen Wolfgang
und Clemens Berger die stark
schwankenden Wetterbedingungen,
den zunehmenden
Mangel an verlässlichem und
geeignetem Personal und die
ständig steigenden Marktanforderungen.
Die AMA-GAP-Kontrolle
2023 dauerte – trotz null
Beanstandungen – über sieben
Stunden.
Gegen Spätfröste in den Marillen
setzen die Bergers seit
drei Jahren auf den Einsatz
von Frostkanonen, die in der
Plantage aufgestellt werden
und durch warme Luftzirkulation
eine höhere Erntesicherheit
bringen sollen. Auch 2023
reicht, nach einigen starken
Frostnächten, die Erntemenge
nur für den Ab-Hof-Verkauf,
der im Verantwortungsbereich
von Judith Berger liegt.
Bei den verschiedenen
Obst- und Gemüsekulturen
wird durch den Einsatz von
RTK-Technik und modernen
Hackmaschinen laufend versucht,
den Pflanzenschutzmittelaufwand
zu reduzieren.
Bei Erdbeeren und Gurkerln
kommt in Zukunft nur mehr
eine wassersparende Tropfbewässerung
zum Einsatz.
Familienfreundliche Personalpolitik,
sparsame, moderne
Technik und innovative
Vermarktungsideen mit einem
guten Zusammenspiel von Alt
und Jung, Erfahrung und Ideen
– so will Clemens Berger den
Gesamtbetrieb 2024 übernehmen
und weiterführen.
Betriebsspiegel
- Eigenfläche: 25 Hektar
- Zugepachtet: 10 Hektar
- Tauschflächen: 15 Hektar
- Wald: 3 Hektar
- Erdbeeren: 8 Hektar
- Gurkerl: 7 Hektar
- Marillen: 4 Hektar