Wasser: Das wichtigste Futtermittel

Rinder bestehen zu 75% aus Wasser. Milch besteht zu 85% aus Wasser. Die Wasserversorgung spielt also im Stoffwechsel und für die Milchbildung eine entscheidende Rolle. Der Tränkewasserbedarf von Rindern hängt unter anderem ab von
- Lebendmasse
- Umgebungstemperatur
- Futteraufnahme
- Trockenmassegehalt der Gesamtration
- Tagesmilchleistung und Laktationstag
Tränkewasseraufnahme in Liter in Abhängigkeit von Lebendmasse, Milchleistung und Umgebungstemperatur (nach Beede 1992 und Meyer et al. 2002)
5 °C | 15 °C | 28 °C | ||
Kalb | 90 kg LM | 8 | 9 | 13 |
180 kg LM | 14 | 17 | 23 | |
Kalbin | 360 kg LM | 24 | 30 | 40 |
545 kg LM | 34 | 41 | 55 | |
Kuh, trockenstehend | 630 kg LM | 37 | 46 | 62 |
Kuh, laktierend | 9 kg Milch/d | 46 | 55 | 68 |
27 kg Milch/d | 84 | 99 | 104 | |
36 kg Milch/d | 103 | 121 | 147 | |
45 kg Milch/d | 122 | 143 | 174 |
Tränke ist nicht gleich Tränke
Damit Rinder ihren Wasserbedarf ausreichend decken können, sind drei Faktoren entscheidend
- Art, Anzahl und Anordnung der Tränken
- Wasserdruck
- Wasserqualität
Zungentränken nicht geeignet
Berücksichtigt man das natürliche Trinkverhalten der Rinder, kommt man unweigerlich zu dem Schluss, dass Zungentränken für Rinder nicht geeignet sind. Sie liefern zu wenig Wasser, wie das deutlich hörbare Schlürfen während des Saufens zeigt. Auch in Spezialbereichen, wie Trockensteherstall oder Abkalbebox, sind Zungentränken völlig fehl am Platz. Gerade rund um die Abkalbung sichert eine optimale Wasserversorgung die maximale Futteraufnahme.
Zu wenig Wasser
Warnsignale für unzureichende Wasserversorgung
- fester Kot
- geringer Harnabsatz
- unregelmäßiges Trinken mit nicht normalem Trinkverhalten
- schlechte Futteraufnahme, ungenügende Milchleistung, sinkende Milchinhaltsstoffe
- Harnsaufen, kann auch andere Ursachen haben
Trogtränken richtig montieren
Aus Trogtränken können die Tiere auf natürliche Weise trinken, vorausgesetzt, diese sind richtig montiert. Laut aktuellen Empfehlungen sollte die Wasseroberfläche 60 cm über dem Standniveau der Kühe liegen. Zehn bis 15 cm Wassertiefe in der Trogtränke reichen aus. Die Durchflussrate soll mindestens 20 Liter pro Minute betragen. Bei sehr großen Trogtränken, aus denen mehrere Tiere gleichzeitig trinken, muss die Durchflussrate noch deutlich höher sein. Je 20 Tiere sollte eine Tränke zur Verfügung stehen, aber stets mindestens zwei Tränken pro Gruppe.
Den größten Durst mit 30% der Tagesmenge haben Kühe direkt nach dem Melken. Es macht also Sinn, auf dem Weg vom Melkstand zum Futter, ausreichend Wasser anzubieten. Die Tränke sollte so angeordnet sein, dass alle Kühe den Melkstand rasch verlassen können. Generell sollten Tränken so eingebaut werden, dass sie von drei Seiten frei zugänglich sind, wobei mindestens drei Meter Platz zur Verfügung stehen sollten.
Ist das Platzangebot begrenzt, bieten sich doppelte, parallel zum Gang montierte Trogtränken an, da die saufenden Tiere Lauf- und Übergänge nicht verstellen.
Den größten Durst mit 30% der Tagesmenge haben Kühe direkt nach dem Melken. Es macht also Sinn, auf dem Weg vom Melkstand zum Futter, ausreichend Wasser anzubieten. Die Tränke sollte so angeordnet sein, dass alle Kühe den Melkstand rasch verlassen können. Generell sollten Tränken so eingebaut werden, dass sie von drei Seiten frei zugänglich sind, wobei mindestens drei Meter Platz zur Verfügung stehen sollten.
Ist das Platzangebot begrenzt, bieten sich doppelte, parallel zum Gang montierte Trogtränken an, da die saufenden Tiere Lauf- und Übergänge nicht verstellen.

Nicht auf die Kleinsten im Stall vergessen
Kälber müssen ab der zweiten Lebenswoche freien Zugang zu Wasser haben. In den ersten drei Monaten liegt der Flüssigkeitsbedarf eines Kalbes bei acht bis zwölf Litern. Zu Beginn deckt das Kalb diesen Bedarf über die Milch. Sobald die Milchmenge reduziert wird, ist das Kalb auf Wasser angewiesen.
Nur bei ausreichender Wasserversorgung schmecken auch trockene Futtermittel, wie Heu, Kälberstarter oder Kälber-TMR. Wasser spielt also für die Entwicklung des Kalbes zum Wiederkäuer eine entscheidende Rolle.
Nur bei ausreichender Wasserversorgung schmecken auch trockene Futtermittel, wie Heu, Kälberstarter oder Kälber-TMR. Wasser spielt also für die Entwicklung des Kalbes zum Wiederkäuer eine entscheidende Rolle.
Achtung beim Umstallen von Kälbern
Wurde zum Beispiel im Iglu das Wasser in einem Eimer angeboten, brauchen die Kälber einige Tage, um das Saufen an der Schalentränke in der Gruppenbucht zu lernen. Während der Lernphase sollte man zusätzlich Wasser in einem Eimer oder Trog anbieten. Ansonsten könnte es passieren, dass die Tiere weniger fressen und sogar dehydrieren.
Wasserqualität und Hygiene
Bei der Auswahl der Tränken sollte neben der Tiergerechtheit darauf geachtet werden, dass die Tränken leicht zu reinigen sind. Sie sollten täglich kontrolliert und gereinigt werden. Besonders neben Futtertisch, Kraftfutterstation und Kuhbürste verschmutzen die Tränken sehr rasch.
Während für milchberührende Oberflächen, wie zum Beispiel Melkanlage und Milchtank, die Trinkwasserverordnung die Wasserqualität regelt, unterliegt die Qualität von Tränkewasser keinen genauen gesetzlichen Anforderungen. Es gelten die Empfehlungen des Deutschen Ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur hygienischen Qualität von Tränkewasser, welche im Internet nachzulesen sind.
Treten wiederholt Probleme mit Milchqualität und Tiergesundheit auf, sollte man stets die Wasserqualität als mögliche Fehlerquelle miteinbeziehen und mittels einer Laboruntersuchung als Ursache ausschließen.
Während für milchberührende Oberflächen, wie zum Beispiel Melkanlage und Milchtank, die Trinkwasserverordnung die Wasserqualität regelt, unterliegt die Qualität von Tränkewasser keinen genauen gesetzlichen Anforderungen. Es gelten die Empfehlungen des Deutschen Ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur hygienischen Qualität von Tränkewasser, welche im Internet nachzulesen sind.
Treten wiederholt Probleme mit Milchqualität und Tiergesundheit auf, sollte man stets die Wasserqualität als mögliche Fehlerquelle miteinbeziehen und mittels einer Laboruntersuchung als Ursache ausschließen.