20.11.2017 |
von Dipl.-Ing. Johanna Fasching
Warum Konsumenten Bio (nicht) kaufen
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Die Konsumenten haben schon immer zur erfolgreichen Entwicklung der biologischen Landwirtschaft beigetragen. Das Gefühl, die biologische Landwirtschaft befände sich trotz großer Erfolge in einer Nische, kombiniert mit Fragen betreffend die Zukunft der Biolandwirtschaft, lässt Bio gegenwärtig an einer Schwelle stehen. Wo steht Bio heute? Hält das Wachstum der vergangenen 20 Jahre an? Was muss Bio tun, um den Traum von einer nachhaltigeren Landwirtschaft zu realisieren? Und welche Rolle spielen die Kunden dabei?
Soviel ist sicher: Die Konsumenten und die verbesserte Kommunikation mit ihnen wird eine zentrale Rolle spielen. Denn für die Zukunft der Biolandwirtschaft, die ein Wachstum der Produktionsweise in den Massenmarkt bringen soll, gilt der Konsument als zentraler Faktor.
Soviel ist sicher: Die Konsumenten und die verbesserte Kommunikation mit ihnen wird eine zentrale Rolle spielen. Denn für die Zukunft der Biolandwirtschaft, die ein Wachstum der Produktionsweise in den Massenmarkt bringen soll, gilt der Konsument als zentraler Faktor.
Bioverständnis und Kaufmotive
Um mehr Wissen über die Konsumenten zu erhalten, wurden vom Freilandverband seit Herbst 2016 gemeinsam mit Science Communications Research und dem FiBL (Forschungsinstitut für Biologischen Landbau) Österreich 24 Gruppendiskussionen und 18 Expertinnen- und Experteninterviews durchgeführt. Zu verschiedenen Themen wurden Einstellungen, Motive und Wünsche verschiedener Käufergruppen erhoben, nicht nur hinsichtlich des Kaufverhaltens, sondern auch hinsichtlich landwirtschafts- und ernährungspolitischer Themen.
Die Studie bestätigt, dass der Trend zu nachhaltigen Lebensmitteln ungebrochen ist, zeigte aber auch, dass Unklarheiten und Überforderungen beim Einkauf bestehen, z. B. durch die Kennzeichnung. Trends und Marken, die „Regional vor Bio“ gerne in Werbung und Marketing aufnehmen, können in Konkurrenz zu Bio treten. „Das Versprechen von Authentizität und Nähe trifft zwar Konsumentenwünsche, verschiebt aber die Frage von der Produktion in Richtung Emotion“, meint Reinhard Geßl, Obmann des Freilandverbandes. Eine österreichische Besonderheit sei die Tatsache, dass regional hierzulande nahezu gleichgesetzt wird mit „aus Österreich“.
Warum Konsumenten dann doch zu Bio greifen, liegt z. B. an der generellen Überzeugung, dass Bio gesünder sei. Der Genuss spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle, es sind also durchaus auch egoistische Motive entscheidend.
Die Studie bestätigt, dass der Trend zu nachhaltigen Lebensmitteln ungebrochen ist, zeigte aber auch, dass Unklarheiten und Überforderungen beim Einkauf bestehen, z. B. durch die Kennzeichnung. Trends und Marken, die „Regional vor Bio“ gerne in Werbung und Marketing aufnehmen, können in Konkurrenz zu Bio treten. „Das Versprechen von Authentizität und Nähe trifft zwar Konsumentenwünsche, verschiebt aber die Frage von der Produktion in Richtung Emotion“, meint Reinhard Geßl, Obmann des Freilandverbandes. Eine österreichische Besonderheit sei die Tatsache, dass regional hierzulande nahezu gleichgesetzt wird mit „aus Österreich“.
Warum Konsumenten dann doch zu Bio greifen, liegt z. B. an der generellen Überzeugung, dass Bio gesünder sei. Der Genuss spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle, es sind also durchaus auch egoistische Motive entscheidend.
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Die Zukunft heißt „Bio 3.0“
"Bio 3.0“ steht für eine neue, kollektive Vision für die biologische Landwirtschaft, an der gegenwärtig Bauern, Forscher, politisch Verantwortliche, Kreative und Innovative aus unterschiedlichen Feldern arbeiten. Kann der Biolandbau als führende Produktionsweise im 21. Jahrhundert einen Beitrag leisten, die globalen Herausforderungen zu bewältigen? Am „Tag des Biolandbaus – Vision und Herausforderung“ werden Themen wie „Warum Konsumenten (nicht) Bio kaufen?“, wie in Zukunft kommuniziert werden sollte und welche Wünsche und Erwartungen Konsumenten an den Biolandbau haben von Reinhard Geßl vom FiBL Österreich im Detail vorgestellt und diskutiert.