24.11.2020 |
von Thomas Suitner, Redaktionsleiter
Viel Arbeit bringt der Herbst
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Auf 30 Hektar konventioneller Ackerfläche und 16 Hektar Bioackerfläche baut die Familie Karotten, Knoblauch, Kürbisse, Erdbeeren und Sommergerste an. Im Sommer sind bis zu 50 Erntehelfer auf beiden getrennt geführten Betrieben (konventionell und biologisch) beschäftigt, aber auch gerade jetzt in der Übergangszeit gibt es einiges zu tun. So wurde gerade die Karotten- und Kürbisernte abgeschlossen. Die Kürbisse (April/Mai gesetzt) der Sorten Butternuss und Hokkaido werden vom Feld in einem Folientunnel eingelagert. Sie werden im Herbst je nach Bestellung gebürstet, geputzt, teilweise händisch gewaschen und gelangen im Anschluss direkt in den Verkauf. Bei den Karotten, die in vier Tranchen von April bis Ende Juni gesät wurden, geht die Erntezeit von Anfang August bis Mitte November. Sie werden einmal pro Woche (je nach Witterung) geerntet, im Kühlraum gelagert, dann gewaschen und in 0,5 und 1 kg Säcke abgepackt: „Seit der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach heimischen Karotten so groß, dass heuer nichts zum Einlagern ist, sondern direkt verkauft werden kann“, freut sich Georg Pfurtscheller über eine derzeit generell sehr große Nachfrage nach regionalem Gemüse im Direktverkauf und Großhandel.
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Knoblauch setzen
Im Gegensatz zu anderem Gemüse wird im Herbst (Oktober und November) auch der Knoblauch gesetzt, der dann im darauffolgenden Sommer (Mitte Juni bis Mitte Juli) geerntet wird. Wenn das Wetter gerade im Sommer und Herbst für die Feldarbeit zu nass ist, wird der im Juni und Juli geerntete Knoblauch, der vorher in Belüftungskisten abgefüllt und getrocknet wurde, händisch geputzt. Der Anbau von Knoblauch ist daher mit sehr viel Handarbeit verbunden, aber: „Wir haben immer ein Schlechtwetterprogramm und für jede Witterung eine Arbeit“, so Pfurtscheller. Bei den Erdbeeren, die von Mitte Mai bis August zur Ernte gelangen, sofort gekühlt, verpackt und direkt oder über den Handel verkauft werden, ist die Vermarktungszeit längst vorbei. Im Herbst erfolgt die Unkrautpflege und das Abdecken für den Winter. Für Zillertal Bier bauen die Pfurtschellers zudem Sommergerste an, die Anfang April gesät und im August gedroschen wird. Auf den Feldern, auf denen sich in der kalten Jahreszeit kein Knoblauch und keine Erdbeeren befinden, erfolgt eine Winterbegrünung mit Winterrogen (Aussaat bis November) und einer Leguminosen-Gras-Gemengesaat (Landsberger Gemenge – Aussaat bis Ende August). Im darauffolgenden Frühjahr werden sowohl der Winterroggen als auch die Leguminosen als Gründüngung eingearbeitet. Außerdem wird Mist von Landwirten aus der Umgebung zur Düngung bezogen. Bei der Fruchtfolge folgen dem Knoblauchanbau Erdbeeren. Danach erfolgt der Flächenabtausch mit anderen Bauern, mit denen Georg Pfurtscheller kooperiert, wobei er laufend auf der Suche nach neuen Wechselflächen ist.
Der Betrieb
Georg Pfurtscheller konnte selbst keine Landwirtschaft übernehmen und begann 1991 mit 20 Jahren auf 1.500 Quadratmetern Pachtfläche mit dem Anbau von Erdbeeren. 1995 wuchs die Fläche auf zwei Hektar an. Im Jahr 2000 baute er erstmals Erdbeeren in der Leutasch auf 1.150 Metern Höhe an. 2010 konnten drei Hektar Biofläche gepachtet werden und der Betrieb wurde komplett in biologisch und konventionell getrennt. Für die Fruchtfolge begann der Landwirt 2011 Knoblauch anzubauen. Laufend kamen Flächen dazu. Inklusive Tauschflächen werden heute 16 Hektar biologisch und 30 Hektar konventionell von der Familie bewirtschaftet. Georg, Frau Maria und die beiden Söhne Lukas und Martin arbeiten alle im Vollerwerb und werden von bis zu 50 Erntehelfern im Sommer unterstützt. Die zwei Betriebe sind auf insgesamt drei Standorte verteilt. Der Biobetrieb wird von Maria geführt und befindet sich am Umlberg in Terfens. In einer aufgelassenen Gärtnerei gibt es zur Lagerung einen Folientunnel und ein Glashaus. Am Auweg in Terfens wird verpackt, gelagert, gekühlt und getrocknet. Dort sind auch die Unterkünfte für die Arbeitskräfte. „Trotz des erfolgreichen Weges ohne eigene Landwirtschaft hätte ich ein paar Kühe schon immer gerne gehabt“, so der Landwirt.
Betriebsspiegel Familie Pfurtscheller
- 30 Hektar konventionell
- 16 Hektar biologisch
- alle Flächen gepachtet
- zwei getrennte Betriebe auf drei Standorten
- − Biobetrieb am Umlberg
- − Aufgelassene Gärtnerei für Lagerung mit Folientunnel und Glashaus
- − Verpackung, Lagerung, Kühlung, Trocknung und Unterbringung der Arbeitskräfte am Auweg in Terfens
- Familie: Georg, Frau Maria, Söhne Lukas und Martin im Vollerwerb (bis zu 50 Erntehelfer im Sommer)
- Anbau: Erdbeeren, Knoblauch, Karotten, Kürbis und Sommergerste