04.09.2018 |
von Karin Bachmann
Trockenheit: Hechenberger fordert Viehhalteprämie
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Rund 40 Millionen Euro Schaden im Grünland: so lautet eine erste Schätzung der LK Tirol, die nach Vorliegen der aktuellsten Wetterdaten eine Schadenserhebung vorgenommen und sich einen Überblick über die Situation verschafft hat. Überdeutlich stellt sich das Problem für Viehhalter durch verminderte Erntemengen im Grünland dar. Die LK-Spitze hat sich beraten, wie hier am besten geholfen werden kann.
Daraus resultierte eine Forderung an das Bundesministerium und die Verantwortlichen im Land.
Futterengpässe
Speziell das Tiroler Oberland, der Raum um Innsbruck, Teile der südlichen Seitentäler des Inns und die Gebiete um Lienz und Kufstein sind von massiven Ernteausfällen im Grünland betroffen. Wie aus ersten Auswertungen von Wetterdaten abgeleitet werden kann, ist hier 40 bis 80 Prozent weniger Niederschlag gefallen als im langfristigen Mittel. Das bedeutet große Einbußen bei der Futterernte. Verschärft wird das Problem noch mancherorts durch die ebenfalls hitzebedingt abgebrochene Almsaison – hier muss noch zusätzlich die verkürzte Almweide kompensiert werden.
Für viele Bauern wäre es momentan ein letzter Ausweg aus dieser verzweifelten Lage, Vieh abzustoßen. Solche Notverkäufe würden jedoch nicht nur die Almsaison des nächsten Sommers beeinträchtigen, sondern auch den Viehmarkt weiter in Unruhe versetzen. Denn dieser ist ohnehin angespannt – vermehrte Notverkäufe würden den Markt noch zusätzlich belasten und mitunter schlechte Verkaufserlöse für die Bauern bringen.
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LK will Unterstützung für Viehhalter
Ziel muss es sein, das hofeigene Vieh halten zu können; deshalb fordert die LK Tirol eine GVE-bezogene Beihilfe zum Futterankauf. LK-Präsident Josef Hechenberger will Viehhalter damit entlasten: „Um diese sehr schwierige Situation bewältigen zu können, schlagen wir eine aus Bundes- und Landesmitteln finanzierte ‚Viehhalteprämie‘ vor. Damit können die betroffenen Landwirte Futtermittelzukäufe vornehmen, ihren Herdebestand konstant halten und müssen keine Notverkäufe tätigen“.
Objektive Verteilungskriterien
Mit den von der LK geforderten öffentlichen Geldern sollen jene Betriebe unterstützt werden, die von der Dürre am
stärksten betroffen sind. Dazu ist eine Verteilung der Prämie ausschließlich nach objektiven Kriterien möglich. Die Herausforderung wird sein, mit aktuellen Wetterdaten (Niederschlagsdefizite über Lang- und Kurzzeitperioden, Anzahl extremer Hitzetage) eine passende Gebietskulisse zu erarbeiten. Angedacht ist, dass Betriebe in Lagen mit mehr als 45 Prozent Regendefizit und einer hohen Anzahl von Hitzetagen eine Beihilfe erhalten sollen.
Aktuell finden intensive Gespräche und Verhandlungen mit den Verantwortlichen auf Bundes- und Landesebene statt. Präsident Hechenberger macht die Dringlichkeit bewusst: „Wichtig ist, dass es bald zu einem Ergebnis kommt, damit die Bauern wissen, mit welchen Unterstützungsmaßnahmen sie rechnen können.
Aktuell finden intensive Gespräche und Verhandlungen mit den Verantwortlichen auf Bundes- und Landesebene statt. Präsident Hechenberger macht die Dringlichkeit bewusst: „Wichtig ist, dass es bald zu einem Ergebnis kommt, damit die Bauern wissen, mit welchen Unterstützungsmaßnahmen sie rechnen können.
Erleichterung für Biobauern
Von der Futterkrise betroffen sind natürlich auch die Tiroler Biobetriebe. Bekanntlich ist für den ersatzweisen Ankauf von
konventionellen Futtermitteln eine einzelbetriebliche Aus
nahmegenehmigung notwendig. Diese kann über Antrag bei der Landesregierung eingeholt werden. Dazu hat die LK Tirol ein
Musteransuchen vorbereitet, das bei den Bezirksstellen angefordert oder weiter unten im Artikel abgerufen werden kann. Von den Bioverbänden wird
aufgerufen, vorrangig Bio-
Futtermittel einzukaufen.
Aus diesem Grund ist es ratsam, dass sich Verbandsmitglieder (Bio
Austria, Bioland) vor dem Futterzukauf separat mit dem jeweiligen
Verband in Verbindung setzen.