19.09.2018 |
von Dipl.-Ing. Markus Tschischej
Sortenvielfalt bei Winterweizen
1. Qualitätsweizen
Die Anforderungen an Qualitätsweizen sind in Österreich hoch. In der Sortenbewertung werden Sorten der Backqualitätsgruppe 7, 8 und 9 als Qualitätsweizen eingestuft. In der Vermarktung müssen Qualitätsweizen folgende Mindestanforderungen erfüllen:
Die Sorten Antonius, Akteur, Bernstein, Lukullus, Norenos und Ludwig werden von der Kärntner Saatbau in diesem Segment angeboten. Antonius und Lukullus sind Grannenweizen, wobei Antonius Vorteile in der Standfestigkeit bringt, Lukullus punktet mit seiner guten Auswuchsfestigkeit. Beide Sorten sind empfindlich gegenüber Septoria und auch Gelbrost. Akteur, Ludwig und Bernstein sind relativ langstrohige Sorten mit guter bis sehr guter Standfestigkeit. Diese drei Sorten entsprechen dem Einzelährentyp – sie erzielen ihre Erträge über geringe bis mittlere Bestandesdichten, mittleren bis hohen Kornzahlen je Ähre und mittleren bis hohen Tausendkorngewichten. Während Bernstein gegen Gelbrost wenig anfällig ist, weist Ludwig eine mittlere, Akteur eine höhere Anfälligkeit auf. Gegenüber Blattseptoria sind alle drei Sorten anfällig. Bei Ludwig ist die Braunrostanfälligkeit hoch.
- Proteingehalt >14%
- Hektolitergewicht >80 kg
- Sedimentationswert >45
- Fallzahl >250
Die Sorten Antonius, Akteur, Bernstein, Lukullus, Norenos und Ludwig werden von der Kärntner Saatbau in diesem Segment angeboten. Antonius und Lukullus sind Grannenweizen, wobei Antonius Vorteile in der Standfestigkeit bringt, Lukullus punktet mit seiner guten Auswuchsfestigkeit. Beide Sorten sind empfindlich gegenüber Septoria und auch Gelbrost. Akteur, Ludwig und Bernstein sind relativ langstrohige Sorten mit guter bis sehr guter Standfestigkeit. Diese drei Sorten entsprechen dem Einzelährentyp – sie erzielen ihre Erträge über geringe bis mittlere Bestandesdichten, mittleren bis hohen Kornzahlen je Ähre und mittleren bis hohen Tausendkorngewichten. Während Bernstein gegen Gelbrost wenig anfällig ist, weist Ludwig eine mittlere, Akteur eine höhere Anfälligkeit auf. Gegenüber Blattseptoria sind alle drei Sorten anfällig. Bei Ludwig ist die Braunrostanfälligkeit hoch.
2. Mahlweizen
Österreichische Mahlweizen decken ein sehr breites Qualitätsspektrum ab. Die Qualitätsgruppen 5 und 6 werden als Mahlweizen vermarktet, während die Gruppen 3 und 4 eher als Futterweizen angebaut werden.
Grundsätzlich gelten folgende Mindestkriterien für die Vermarktung von Mahlweizen:
Reform kombiniert enorme Erträge mit guter Qualität und besten agronomischen Eigenschaften. RGT Reform ist kurz im Wuchs und sehr standfest, eine große Stärke ist seine hervorragende Blatt- und Ährengesundheit. Sie zeigt enorme Widerstandsfähigkeit gegen Gelbrost, Braunrost und Ährenfusarium, damit eignet sich RGT Reform auch für den Anbau nach Mais. Sailor ist ein Mahlweizen der Gruppe 5, der eine gute Standfestigkeit bei mittlerer Wuchshöhe aufweist. Gute Blattgesundheit und mittlere Auswuchsneigung prägen diese Sorte. Aufgrund seiner hohen Erträge eignet sich Sailor auch als Futterweizen.
Grundsätzlich gelten folgende Mindestkriterien für die Vermarktung von Mahlweizen:
- Proteingehalt >12,5%
- Hektolitergewicht >78 kg
- Sedimentationswert >35
- Fallzahl >220 RGT
Reform kombiniert enorme Erträge mit guter Qualität und besten agronomischen Eigenschaften. RGT Reform ist kurz im Wuchs und sehr standfest, eine große Stärke ist seine hervorragende Blatt- und Ährengesundheit. Sie zeigt enorme Widerstandsfähigkeit gegen Gelbrost, Braunrost und Ährenfusarium, damit eignet sich RGT Reform auch für den Anbau nach Mais. Sailor ist ein Mahlweizen der Gruppe 5, der eine gute Standfestigkeit bei mittlerer Wuchshöhe aufweist. Gute Blattgesundheit und mittlere Auswuchsneigung prägen diese Sorte. Aufgrund seiner hohen Erträge eignet sich Sailor auch als Futterweizen.
3. Futterweizen
Alle Weizen, die die oben geforderten Qualitätskriterien nicht erreichen, werden als Futterweizen eingestuft. Hier zählt de facto allein die Masse. Massenweizen schlechthin sind Winnetou, Henrik und Hewitt.
- Henrik: Ein ertragsstarker Futterweizen mit hoher Abwehrkraft gegen Krankheiten. Hervorzuheben ist die Widerstandsfähigkeit gegen Ährenfusarien, Mehltau, Braunrost, Gelbrost und Septoia. Er reagiert auf Fungizidbehandlungen mit deutlich höheren Mehrerträgen als andere Sorten. Er bietet eine sehr gute Lösung für Güllebetriebe, da er ein kurzer Wuchstyp ist.
- Winnetou: Die sehr ertragsstabile Sorte eignet sich für alle mittleren und besseren Böden. Aufgrund der mittelspäten Reife dieser Sorte sollte Winnetou nicht auf Grenzstandorten angebaut werden. Während Winnetou sehr gut standfest ist, muss hinsichtlich Blattkrankheiten insbesondere beim Braunrost und Mehltau rechtzeitig kontrolliert bzw. ein Fungizid eingesetzt werden. Wird Winnetou nach Körnermais angebaut, besteht ein höheres Infektionsrisiko für Ährenfusarium. In diesem Fall gilt restloses Unter-pflügen vom Maisstroh als die sicherste Befallsprophylaxe.
- Mulan: Eingestuft als Mahlweizen der Qualitätsgruppe 4, eignet sich Mulan hervorragend als Futterweizensorte. Mulan ist etwas kurzstrohiger als Winnetou und damit noch eine Spur standfester. In der Winterhärte übertrifft Mulan Winnetou ebenfalls. Die Sorte reift mit Ludwig, also etwas früher als Winnetou. Gegenüber Blattkrankheiten und Ährenfusarium besteht ein mittleres Resistenzniveau.
- Ludwig: An sich ein Qualitätsweizen, hat aber als Futterweizen viele Freunde als robuste, strohreiche Sorte gefunden. Ludwig eignet sich für alle Anbaulagen, ist sehr winterhart und kommt daher auch für Grenzlagen des Weizenanbaus noch infrage. Die Anfälligkeit gegenüber Blattkrankheiten ist mittelhoch, insbesondere Braunrost ist zu beachten. Gegenüber Ährenfusarium besteht eine mittlere Sensibilität. Als ausgesprochener Einzelährentyp eignet sich Ludwig eher für frühe bis mittlere Anbautermine.
- Hewitt: Diese standfeste Sorte eignet sich sehr gut für den Einsatz von Hofdüngern. Hewitt überzeugt mit hohen Erträgen und einer ausgezeichneten Pflanzengesundheit mit sehr guten Toleranzen gegen Mehltau, Braunrost und Septoria. Auch strenge Winter konnten dem Futterweizen Hewitt nichts anhaben.