22.11.2017 |
von Andrea Nenning/Bio Austria
Schule macht Landwirtschaft
Im Rahmen des Zertifikatslehrgangs "Bodenpraktiker für das Grünland" 2015/2016 hat Markus Heinz auf seinem Biobetrieb mit Schafhaltung in Silz ein innovatives Konzept für Schüler mit dem Schwerpunkt Grünland entwickelt. Ziel der Bodenpraktikerausbildung für das Grünland ist neben der Wissenserweiterung, gleichzeitig das Werkzeug als Multiplikator zu erlernen. Das Konzept für den Vormittag in der Wiese liefert gute Anleitungen für die Wissensvermittlung an Kinder. Inzwischen konnten Teile daraus schon mehrmals in die Praxis umgesetzt werden. Drei Klassen mit Schülern im Alter von sieben bis neun Jahren der Montessorischule "Schulgarten" in Telfs haben bereits den Betrieb Heinz besucht. Der Halbtag in der Wiese kann mit einem Frage-Antwort-Spiel gestartet werden. Dies beinhaltet Fragen wie z.B. "Was würde passieren, wenn der Bauer die Wiesen nicht mehr bewirtschaften würde?" oder "Wofür braucht man den Boden überhaupt?" Auch die Sinne sollen angesprochen werden. Wenn es die Witterung zulässt, gehen die Schüler paarweise barfuß (einer führt, der andere schließt die Augen und spürt) über verschiedene Flächen (Wiese gemäht, Wiese nicht gemäht, Acker, Schotterweg, Asphalt).
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Theorie und Praxis – die Mischung macht’s
In den Theorie-Einheiten erfahren die Kinder Spannendes über die Entstehung des Bodens, die Zusammensetzung verschiedener Bodenarten sowie über Flora und Fauna im Grünland. Zur Unterstützung gibt es hilfreiche grafische Abbildungen, wie z.B. die Einteilung der im Boden lebenden Tiere. Wichtig ist, zwischen den Theorie-Einheiten auch genügend Zeit für Gemeinschaftsspiele einzurechnen, um für Auflockerung zu sorgen. Gut verknüpfen lässt sich die Theorie mit diversen Praxis-Übungen: Gräser, Leguminosen und Kräuter sammeln und anschließend bestimmen. Ein Loch im Boden graben und die Bodenhorizonte bestimmen. Kinder lieben es, selbst mit anzupacken. Dies muss bei der Planung unbedingt berücksichtigt werden. Überhaupt sollte die notwendige Zeit für die Vor- und Nachbereitung für den Besuch einer Schulklasse nicht unterschätzt werden.
Teile des Konzepts für einen Halbtag in der Wiese können individuell und unabhängig voneinander eingesetzt werden. So hat Markus Heinz auf seinem Biobetrieb einzelne Bereiche aus dem Konzept zum Schwerpunkt Grünland mit der händischen Körnermaisernte kombiniert. Ein Teil des Konzeptes ist der Einsatz verschiedener Techniken zum Mähen, wie Sense, Motorsense, Rasenmäher und Mähwerk. Hier können die Kinder z.B. beim Zusammenrechen erneut selbst Hand anlegen. Auch eine alte Technik der Heutrocknung (Gerüsttrocknung), das Aufstangern, kann miteinbezogen werden. So bleibt das Wissen über diese alte Technik erhalten und es wird veranschaulicht, wie arbeitsintensiv diese ist. Als Abschluss oder auch zwischen den Einheiten mit den Schülern darf eine Jause natürlich nicht fehlen.
Nicht nur Schüler, auch Pädagogen und Eltern profitieren von einem Besuch inklusive Wissensvermittlung am Biobauernhof. Daraus ergibt sich eine Schärfung des Bewusstseins für die Arbeit in der Landwirtschaft und eine entsprechende Wertschätzung von bäuerlichen Produkten.
Nicht nur Schüler, auch Pädagogen und Eltern profitieren von einem Besuch inklusive Wissensvermittlung am Biobauernhof. Daraus ergibt sich eine Schärfung des Bewusstseins für die Arbeit in der Landwirtschaft und eine entsprechende Wertschätzung von bäuerlichen Produkten.
Nähere Infos zum Unterrichtskonzept "Schule macht Landwirtschaft - ein Vormittag auf der Wiese" von Markus Heinz bei:
Bio Austria Tirol
Tel. 0512/572 993
andrea.nenning@bio-austria.at
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