Rapsbegleitsaaten - ein neues, funktionierendes Konzept
Die Variante 7 sieht folgende Bedingungen vor:
- Späteste Anlage bis frühester Umbruch: 15. September - 31. Jänner
- Begleitsaaten zwischen oder in den Reihen bei Winterraps, die Ansaat kann gemeinsam mit dem Raps oder getrennt davon, z.B. mittels einer Übersaat, erfolgen
- Mindestens drei Pflanzenarten aus mindestens zwei Pflanzenfamilien
- Kein Herbizideinsatz zwischen Vierblattstadium des Rapses und Ende des Begrünungszeitraums
- Kein Einsatz von stickstoffhältigen mineralischen Düngern zwischen Anlage der Begleitsaat und 31. Jänner
Eine Begleitsaat fördert die Biodiversität am Acker, vor allem, weil Raps durch seine lange Standdauer ein eingeschränktes Nahrungsangebot für Bodenleben und Insekten liefert. Auch der Erosionsschutz ist eine enorm wichtige Maßnahme, um den Boden zu erhalten. Die Bodenbedeckung führt dabei auch zu einem Verdunstungsschutz im Frühjahr. Aus den neuesten Erkenntnissen der Humusforschung ist bekannt, dass Wurzeln in Pflanzenmischungen durch ihre Interaktion mit den Tonoberflächen und Mikroorganismen im Boden den stabilsten Humus bilden und somit einen wertvollen Beitrag zur Bodenfruchtbarkeit leisten. Begleitsaaten können Unkraut unterdrücken und somit den Herbizideinsatz verringern. Die Einsaat von Leguminosen kann als Düngebeitrag gesehen werden.
Begrünungsarten in der Begleitsaat
Arten, die sicher abfrieren: | Arten, die in kalten Wintern abfrieren: | Arten, die leichten Frost vertragen: | Arten, die überwintern: |
Platterbsen, Bockshornklee, Linsen, Mungo (Ramtillkraut), Buchweizen, Kresse, Tagetes patula, Saflor, Hanf | Phacelia (vor allem wenn bereits aufgestängelt), Sandhafer, Öllein, Felderbsen, Peluschken (= Futtererbse) Ölrettich, Meliorationsrettich, Ackerbohnen | Perserklee, Alexandrinerklee, Sommerwicke | Weißklee |
Wie kann eine Begleitsaat im Raps aussehen?
Um ein erfolgreiches Auflaufen der Begleitsaat gewährleisten zu können, muss ein etwaiger Herbizideinsatz vor Anbau und wenn im Nachauflauf mit Vorsicht und geringerer Aufwandmenge getätigt werden. In den Versuchen entwickelten sich die Begleitsaaten ohne Herbizideinsatz deutlich besser. Herbizide dürfen nur bis zum Vierblattstadium des Rapses eingesetzt werden, Insektizide und Fungizide sind erlaubt.
Abfrostende Begleitsaat
Die Begleitsaat schützt im Herbst vor Unkraut und stirbt im Winter ab. Ein Herbizideinsatz ist nicht notwendig. Abfrostende Begrünungsarten haben den Vorteil, mit dem Winter selbstständig abzusterben. Sie hinterlassen einen bedeckten und erosionsgeschützten Boden.
Ramtillkraut friert sicher und als erstes ab. Bis dahin hat es eine schnelle Biomasseentwicklung und unterdrückt sehr gut Unkraut. Phacelia ist eine Bienenweide und ist als einzige ihrer Pflanzenfamilie wertvoll in der Fruchtfolge. Vorsicht, da eine gewisse Konkurrenzkraft entstehen kann.
Ramtillkraut friert sicher und als erstes ab. Bis dahin hat es eine schnelle Biomasseentwicklung und unterdrückt sehr gut Unkraut. Phacelia ist eine Bienenweide und ist als einzige ihrer Pflanzenfamilie wertvoll in der Fruchtfolge. Vorsicht, da eine gewisse Konkurrenzkraft entstehen kann.
Überwinternde Begleitsaat - Untersaat
Für diese Variante eignet sich Weißklee sehr gut, da er Stickstoff fixeren kann und für eine dichte Pflanzendecke sorgt, die gleichzeitig niedrig bleibt. Andere Leguminosenarten wie Alexandrinerklee und Perserklee können möglicherweise überwintern, stellen aber keine große Konkurrenz gegenüber dem Raps dar.
Überwinternde Begleitsaat - Mischkultur/Gemenge
Raps kann im Gemenge mit Winterwicke und Wintererbse vom Halb- und Vollblatttyp angebaut werden. Die Saatstärke reduziert sich dabei auf ca. 40 keimfähige Körner/m², die Erbsen werden ebenso mit ca. 20 keimfähigen Körnern/m² angebaut.
Die BWSB legt 2023/2024 einen Versuch mit Raps im Gemenge mit Wintererbsen und Winterackerbohnen an.
Die BWSB legt 2023/2024 einen Versuch mit Raps im Gemenge mit Wintererbsen und Winterackerbohnen an.
Aussaat der Begleitsaat
Vor dem Rapsanbau:
Die Begleitsaat wird als Zwischenfrucht nach der Vorfrucht angelegt. Mit eingeschränkter Saatbettbereitung ist diese Variante den Profis vorenthalten. Vorteile sind ein optimaler Bodenschutz und eine bessere Entwicklung der Begleitsaat.
Mit dem Rapsanbau:
Diese Variante ist am ressourcenschonendsten, da die Aussaat in einer Überfahrt erledigt werden kann. Um ein Entmischen des Saatguts zu vermeiden, ist eine kombinierte Sätechnik von Vorteil. Auch die unterschiedliche Ablagetiefe ist ein großer Vorteil, da so beispielsweise Ackerbohnen auf 6 cm Tiefe gesät werden können, während Raps 1 bis 2 cm tief gesät werden kann.
Nach dem Rapsanbau:
Hier haben sich Feinsamenstreuer oder Striegel mit Säkasten bewährt. Erfahrungen haben gezeigt, dass das Ausstreuen am gleichen Tag oder am Tag nach der Saat optimal ist.
Die Begleitsaat wird als Zwischenfrucht nach der Vorfrucht angelegt. Mit eingeschränkter Saatbettbereitung ist diese Variante den Profis vorenthalten. Vorteile sind ein optimaler Bodenschutz und eine bessere Entwicklung der Begleitsaat.
Mit dem Rapsanbau:
Diese Variante ist am ressourcenschonendsten, da die Aussaat in einer Überfahrt erledigt werden kann. Um ein Entmischen des Saatguts zu vermeiden, ist eine kombinierte Sätechnik von Vorteil. Auch die unterschiedliche Ablagetiefe ist ein großer Vorteil, da so beispielsweise Ackerbohnen auf 6 cm Tiefe gesät werden können, während Raps 1 bis 2 cm tief gesät werden kann.
Nach dem Rapsanbau:
Hier haben sich Feinsamenstreuer oder Striegel mit Säkasten bewährt. Erfahrungen haben gezeigt, dass das Ausstreuen am gleichen Tag oder am Tag nach der Saat optimal ist.
Nur Mut zur Begleitsaat!
Begleitsaaten in Raps sind eine neue Maßnahme, die viele Vorteile hinsichtlich einer langfristigen Bodengesundheit mit sich bringen kann. Die Versuche haben gezeigt: Raps mit sorgfältig angelegten Begleitsaaten erreicht gleich hohe Erträge und bringt für den Mehraufwand eine Abgeltung zwischen 81 und 99 Euro/ha.
Zur Info: die EZG Bio-Getreide sucht noch Vertragslandwirte für den Anbau von Bio-Raps.