Potential der Grünlandfläche nutzen
Nicht ganz ein Drittel des global produzierten Getreides stammt aus Russland und der Ukraine. Die Auseinandersetzung dieser beiden Länder hat drastische Auswirkungen auf die weltweite Produktion der Kraftfuttermittel und lässt die Preise momentan sehr stark steigen. Das Ziel muss es sein, die Landwirte aufzuklären, dass es sehr wohl möglich ist, mit reduzierten oder gar ohne den heutzutage so selbstverständlichen Kraftfuttergaben, moderne Tierhaltung zu betreiben.
Ist-Aufnahme
Auf jedem landwirtschaftlichen Betrieb in Tirol ist die Grundlage für die Produktion von qualitativ hochwertigen Grundfuttermitteln gegeben. In vielen Fällen wird letztlich die Qualität durch Bewirtschaftungsfehler vermindert. Es ist somit wichtig, den eigenen Betrieb von Grund auf zu beleuchten, um das Optimum zu erwirtschaften. Um das jeweilige Ausgangsniveau des eigenen Betriebs zu ermitteln, ist es sinnvoll, vorab eine Düngerbilanz zu erstellen. Aus dieser Bilanz wird ersichtlich, in welchem Ausmaß der Bedarf an Stickstoff, Phosphor und Kalium am Betrieb gedeckt werden kann. Eine Analyse der bewirtschafteten Flächen durch Ziehung einer Bodenprobe hilft dem Landwirt dabei, die Düngung zu optimieren. Eine Vielzahl an Untersuchungen hat ergeben, dass die Böden in Tirol sehr schlecht mit Phosphor versorgt sind, doch gerade dieser Bodennährstoff wäre nach Stickstoff einer der wichtigsten. Dieses Problem kommt daher, dass der Wirtschaftsdünger aus der Wiederkäuerhaltung nur geringe Phosphorgehalte aufweist. Mit jedem Liter verkaufter Milch oder verkauftem Kilo Fleisch verlässt ein gewisser Teil an Phosphor den Betrieb. Auf der anderen Seite wird nur von sehr wenigen Betrieben der in Form von Naturalien abgegebene Anteil an Phosphor wieder ergänzt. Aus diesem Grund wird der Gehalt an Phosphor im Boden immer geringer und dies führt auf längere Sicht dazu, dass die Pflanzenbestände entarten oder verkümmern.
Auswirkungen des Klimawandels
Ein weiteres Potential in der Tiroler Grünlandbewirtschaftung liegt in der Festlegung des Schnittzeitpunkts. Wir befinden uns mitten in einem deutlich spürbaren Klimawandel und dies beeinflusst auch die Bewirtschaftung unserer Flächen. So muss auch der Schnittzeitpunkt im Durchschnitt deutlich früher gewählt werden, da sich die gesamte Vegetationsperiode nach vorne verschoben hat. Kommt der Bestand, wie es so oft üblich ist, in die Blüte, so verringert sich der Energie- und Eiweißgehalt massiv, und es muss Kraftfutter zugefüttert werden, um die erwünschte Milchleistung zu erzielen.
Optimale Mischung
Trotz abgestimmter Düngung und richtig gewähltem Schnittzeitpunkt werden oftmals nicht die erwarteten Qualitäten erzielt. Woran liegt das? Diese Frage stellen sich sicher auch viele Landwirtinnen und Landwirte. Für mich gibt es aber noch einen weiteren sehr wichtigen Punkt, der maßgeblich für den Masse-, aber auch den Qualitätsertrag von Bedeutung ist, nämlich die Zusammensetzung des Pflanzenbestands. Ein optimal geführter Pflanzenbestand sollte rund 60 % Gräser, 10–20 % Klee und 10–20 % Kräuter aufweisen. Um diese Zusammensetzung zu erreichen und auch zu erhalten, ist es nötig, regelmäßig und mit zeitgemäßer Technik eine Nachsaat durchzuführen.
Setzen wir gemeinsam das bereits vorhandene Wissen ein, steigern das in Tirol so große Potenzial unserer Grünlandflächen und machen uns unabhängig von unseren Nachbarstaaten. Sind Sie mit Ihrem Grünlandbestand nicht zufrieden oder möchten Sie Verbesserungen vornehmen, freue ich mich, telefonisch unter 05 92 92-1818 oder per E-Mail an michael.frank@lk-tirol.at kontaktiert zu werden.
Setzen wir gemeinsam das bereits vorhandene Wissen ein, steigern das in Tirol so große Potenzial unserer Grünlandflächen und machen uns unabhängig von unseren Nachbarstaaten. Sind Sie mit Ihrem Grünlandbestand nicht zufrieden oder möchten Sie Verbesserungen vornehmen, freue ich mich, telefonisch unter 05 92 92-1818 oder per E-Mail an michael.frank@lk-tirol.at kontaktiert zu werden.