02.11.2017 |
von DI DI Leo Kirchmaier
Pionier bei Produktion von Afrikanischem Raubwels - Firma Waldland
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"Wir waren auf der Suche nach alternativen Produkten aus der Region und haben dabei 2013 die Fischzucht entdeckt", erinnert sich Gottfried Pichler. "In enger Kooperation mit dem Land NÖ und dem Bundesamt für Wasserwirtschaft haben wir mit einer ersten Versuchsanlage für Warmwasser-Kreislaufanlagen Erfahrungen gesammelt." Die Anlage war auf 20 Jahrestonnen ausgelegt. 2015 entwickelte Waldland eine eigene Container-Lösung für die ausgelagerte Vertragsproduktion als "Plug-and-Play-Anlage". Damit kann der Betrieb die Fischproduktion an zusätzliche dezentrale Standorte auslagern und bäuerlichen Betrieben die Möglichkeit bieten, Erfahrungen mit dieser Technik zu sammeln. Damit hat Waldland erst den Grundstein für die weitere Betriebsentwicklung gelegt. 2016 folgte der Spatenstich für ein neues Betriebsgebäude und eine neue Kreislaufanlage vor Ort. Die Kreislaufanlage ist seit Mai heurigen Jahres im Einsatz.
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Auf 50 Tonnen erweitert
Mittlerweile tummeln sich die ersten Produktionschargen an Fisch in den neuen Zuchtbecken. "Mit einer rechnerisch ausgelegten Jahresmenge von 50 t kann man nicht mehr von 'kleinen Fischen' sprechen", betont Pichler.
Waldland produziert nach wie vor den Afrikanischen Raubwels und setzt weiterhin auf den Eigennamen "Waldlands Edelwels“ als Marke. "Diese Fische sind einfach unglaublich robust und haben zudem den großen Vorteil, dass wir grätenfreie Filets anbieten können", so Pichler über die Edelwelse.
Waldland produziert nach wie vor den Afrikanischen Raubwels und setzt weiterhin auf den Eigennamen "Waldlands Edelwels“ als Marke. "Diese Fische sind einfach unglaublich robust und haben zudem den großen Vorteil, dass wir grätenfreie Filets anbieten können", so Pichler über die Edelwelse.
Setzlingsproduktion nun in eigener Hand
Neuer Bestandteil der Kreislaufanlage sind die Aufzuchtbecken für die Setzlinge und eine eigene Vermehrung. Damit ist Waldland von Import-Fischen unabhängig und kann selbst die Brutfische am Standort heranziehen. Die Setzlingsproduktion von Afrikanischen Raubwelsen soll zukünftig ein weiteres Standbein von Waldland werden.
"Die Anlage ist auf 400.000 Setzlinge pro Jahr ausgelegt", so Pichler. "Mit dieser Menge sind wir jetzt in der Lage, nicht nur unseren Eigenbedarf an Jungfischen heranzuziehen. Wir planen, ganz Österreich und auch Mitteleuropa mit Setzlingen zu beliefern und uns als Kompetenzzentrum für Setzlinge mittelfristig am Markt zu etablieren."
"Die Anlage ist auf 400.000 Setzlinge pro Jahr ausgelegt", so Pichler. "Mit dieser Menge sind wir jetzt in der Lage, nicht nur unseren Eigenbedarf an Jungfischen heranzuziehen. Wir planen, ganz Österreich und auch Mitteleuropa mit Setzlingen zu beliefern und uns als Kompetenzzentrum für Setzlinge mittelfristig am Markt zu etablieren."
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Setzlingsaufzucht ist die Meisterklasse
Mittlerweile sind zwei Mitarbeiter ausschließlich in der Fischproduktion tätig. Eine Mitarbeiterin, eine studierte Biologin, hat sich auf die Vermehrung und Setzlingsaufzucht der Welse spezialisiert. Alleine der Abstreifvorgang der Fische für die Vermehrung verlangt Fachwissen über die Fischbiologie und reichlich Erfahrung.
Etwa zehn Wochen benötigen die Jungfische im Schnitt vom Abstreifen bis zum Zehn-Gramm-Setzling. Die Brutfische sind Feinschmecker. Sie können in den ersten Lebenstagen nur hochwertiges Plankton aufnehmen. In Aquarien und eigenen Becken werden das nötige Plankton in Form von Salinenkrebsen und die Fische selbst herangezogen. Zentral ist auch die Haltung und Auswahl der entsprechenden Elternfische für die künstliche Vermehrung in der Anlage. Sind die Setzlinge einmal auf zehn Gramm herangezogen, dauert es etwa fünf bis sechs Monate bis zur Schlachtreife der Welse mit 1.300 bis 1.500 Gramm.
Etwa zehn Wochen benötigen die Jungfische im Schnitt vom Abstreifen bis zum Zehn-Gramm-Setzling. Die Brutfische sind Feinschmecker. Sie können in den ersten Lebenstagen nur hochwertiges Plankton aufnehmen. In Aquarien und eigenen Becken werden das nötige Plankton in Form von Salinenkrebsen und die Fische selbst herangezogen. Zentral ist auch die Haltung und Auswahl der entsprechenden Elternfische für die künstliche Vermehrung in der Anlage. Sind die Setzlinge einmal auf zehn Gramm herangezogen, dauert es etwa fünf bis sechs Monate bis zur Schlachtreife der Welse mit 1.300 bis 1.500 Gramm.
Die Herausforderungen
"Aus technischer Sicht ist ein Ausweiten der Produktion auf ein Vielfaches der jetzigen Jahreserzeugung sicher noch sehr einfach umsetzbar", erklärt Pichler. Problematisch sieht er nur den Fischabsatz, denn sobald man mit den holländischen Großhandelspreisen konkurrieren muss, ist das kein lukratives Geschäft mehr. Zudem sieht er den Europäischen Meeres- und Fischereifonds für die produktiven Investitionen in der Aquakultur als wichtiges Element für den Ausbau der Fischzucht in Österreich.
Damit das Anreizsystem für die Produktionssteigerung aber noch stärkere Wirkung zeigt, sollten aus seiner Sicht eine bürokratische Vereinfachung, höhere Fördersätze und eine Aufhebung der Deckelung des Förderbetrags gelingen. Diese Forderung wurde nun teilweise in der Richtlinienänderung des Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) berücksichtigt.
So mussten für dieses Projekt umfangreiche fischereiliche und betriebswirtschaftliche Gutachten, sowie eine Bankgarantie über die Höhe der zugesagten Fördermittel für die gesamte Behaltefrist eingeholt und vorgelegt werden. "Dieser Aufwand könnte so manchen Einsteiger abschrecken", fürchtet Pichler.
Damit das Anreizsystem für die Produktionssteigerung aber noch stärkere Wirkung zeigt, sollten aus seiner Sicht eine bürokratische Vereinfachung, höhere Fördersätze und eine Aufhebung der Deckelung des Förderbetrags gelingen. Diese Forderung wurde nun teilweise in der Richtlinienänderung des Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) berücksichtigt.
So mussten für dieses Projekt umfangreiche fischereiliche und betriebswirtschaftliche Gutachten, sowie eine Bankgarantie über die Höhe der zugesagten Fördermittel für die gesamte Behaltefrist eingeholt und vorgelegt werden. "Dieser Aufwand könnte so manchen Einsteiger abschrecken", fürchtet Pichler.