Neu im eBOD: Erosionsgefährdung durch Wasser
Erstellt wurde die Karte vom Institut für Kulturtechnik und Bodenwasserhaushalt des Bundesamts für Wasserwirtschaft (BAW-IKT) und der w3geo GmbH gemeinsam mit der Abteilung Landwirtschaftlicher Boden des BFW. Die Erosionsgefährdungskarte ist unter http://bodenkarte.at über das Menü „Kartensteuerung > Themenkarten BAW/BFA“ > BAW-Logo zu finden. In fünf Klassen wird die Erosionsanfälligkeit des Bodens in einem Raster von 10x10 m angegeben. Detailliertere Hintergrundinformationen lassen sich im Info-Menü rechts oben auslesen.
Für die Berechnung der Erosionsgefährdung werden Niederschlagserosivität, Bodenerodierbarkeit, Hanglänge und -neigung sowie landwirtschaftliches Management miteinbezogen. Ausschlaggebend sind somit nicht nur das Relief und der Boden, sondern auch die Form der Bewirtschaftung. INVEKOS und ÖPUL-Informationen wurden für den Faktor Bewirtschaftung herangezogen und so konnten Mulch- und Direktsaatsysteme oder Begrünungen miteinbezogen werden.
Flächen mit einer Einstufung der Erosionsgefährdung als „extrem hoch (>11 t/ha/Jahr)“ bedeuten einen Bodenverlust von mindestens 0,6 mm pro Jahr. Die jährliche Bodenneubildung beträgt etwa 0,13 mm. Bei einer Generation von 30 Jahren steht also dem Verlust von 19 mm eine Bodenneubildung von maximal 3,9 mm gegenüber. Böden mit einer extrem hohen Erosionsgefährdung verlieren also fünf Mal so viel Boden, wie sie selbst nachbilden können. Neben der unaufhaltsamen Bodenversiegelung passiert also auch ein regelrechter Bodenfruchtbarkeitsverlust über Erosion. Boden der über Wassererosion verloren geht, landet am Nachbarsfeld, im Nachbarskeller oder aber auch im nahen Gewässer und gelangt so über die Entwässerung der Donau bis ins Schwarze Meer. Die Überdüngung, „Eutrophierung“, der Meere wird also auch durch unsachgemäßen Umgang mit Boden verursacht. Der Erhalt von Böden für die Erzeugung von Nahrungsmitteln, unserer Lebensgrundlage, wird hiermit auch wieder verstärkt in den Fokus gerückt.
Die Datengrundlage im eBOD zur Erosion dient einerseits uns als landwirtschaftlichen Bewirtschafterinnen und Bewirtschaftern, andererseits aber auch Entscheidungsträgern bei Maßnahmen zur Erosionsminderung. Positiv zu bewerten ist, dass gute landwirtschaftliche Managementmaßnahmen hiermit in die Bewertung von erosionsgefährdeten Standorten miteinbezogen werden.
Es gibt eine Vielzahl an Maßnahmen und aktuelle Versuche zum Erosionsschutz. Für Fragen dazu kontaktieren Sie bitte die Boden.Wasser.Schutz.Beratung. Lisa Doppelbauer (+43 50 6902 1559)