Landwirtschaft im Klassenzimmer
Über 2.100 Unterrichtseinheiten und mehr als 300 Kocheinheiten haben geschulte Bäuerinnen aus ganz Tirol seit dem Schuljahr 2010/11 im Rahmen des Projektes „Landwirtschaft macht Schule“ gestaltet. Ausgehend vom Ländlichen Fortbildungsinstitut wurde über das Projekt Schule am Bauernhof die Initiative Landwirtschaft macht Schule gestartet. Auch heuer wird die Initiative des Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI) durch Unterstützung des Landes Tirol, der Agrarmarketing Tirol GmbH, der Landwirtschaftskammer Tirol und der Bäuerinnenorganisation Tirol weiter umgesetzt.

Bei der Initiative „Landwirtschaft macht Schule“ ist der Name Programm. Seit über zehn Jahren bringen engagierte Bäuerinnen in pädagogisch aufbereiteten Schulstunden den Schülerinnen und Schülern die Tiroler Landwirtschaft näher. Dabei steht vor allem die Wissensvermittlung rund um unsere heimischen Lebensmittel im Vordergrund. „Mittlerweile reicht die Themenpalette für die von den Bäuerinnen gestalteten Schulstunden von Getreide, Milch, Erdäpfel, über Äpfel und Eier bis hin zum regionalen Einkaufen. Wir bekommen durchwegs positive Rückmeldungen, weshalb das Angebot auch beständig ausgebaut wird“, erklärt LFI Obfrau Christine Lintner im Rahmen eines Pressetermins an der Mittelschule Fügen 1.
Neben den theoretischen Einheiten werden auch Kocheinheiten angeboten. Diese sind 2016 dazugekommen und erfreuen sich großer Beliebtheit – sowohl bei den Schülerinnen und Schülern, als auch bei den Bäuerinnen: „Es ist wichtig zu vermitteln, woher unsere Lebensmittel kommen und wie man sie zubereitet. Viele Jahre lagen Convenience- und Fertigprodukte stark im Trend. Coronabedingt mussten wir wieder mehr selber kochen. Unsere Bäuerinnen zeigen den Kindern, wie regionale Lebensmittel unkompliziert und abwechslungsreich zubereitet werden können. Wir hoffen, damit viele so zu begeistern, dass das Selberkochen wieder mehr in Mode kommt“, zeigt sich Landesbäuerin Helga Brunschmid zuversichtlich.
Land Tirol als wichtiger Partner
Unterstützt wird die Initiative seit Beginn von Bildungslandesrätin Beate Palfrader: „Das Projekt Landwirtschaft macht Schule ist sehr wertvoll und hat einen mehrfachen Nutzen. Neben dem praktischen Aspekt wird auch der Wert regionaler Produkte vermittelt. Und neben dem gesundheitlichen Gesichtspunkt kann auch das Thema Klimawandel durch kurze Transportwege vermittelt werden“, betonte sie den hohen Stellenwert von „Landwirtschaft macht Schule.“
Eine Praxisstunde unter dem Motto „Burger auf tirolerisch - Veggie“ stand an der Mittelschule Fügen 1 auf dem Programm. Da das Unterrichtsfach „Ernährung und Haushalt“ an der Schule seit jeher einen hohen Stellenwert einnimmt, ist das Angebot über „Landwirtschaft macht Schule“ eine willkommene Ergänzung, wie Direktor Helmut Mader ausführt: „Seit wir von der Initiative gehört haben, nehmen wir das Angebot gerne in Anspruch, da es für uns eine Gelegenheit ist, den Schülerinnen und Schülern einen besonderen Unterricht zu bieten. So haben sie die Möglichkeit, von einer Spezialistin viel Wissen über regionale und saisonale Produkte vermittelt zu bekommen. Alexandra Kammerlander ist eine engagierte Bäuerin, die den Kindern darüber hinaus einen wichtigen Einblick ins bäuerliche Leben gibt.“ Nach Möglichkeit werden an der MS Fügen 1 auch Produkte aus dem von den Schülerinnen und Schülern betreuten Schulgarten verwendet, sodass sich Wissensvermittlung über Anbau und Verarbeitung von Lebensmitteln perfekt ergänzen. Auch Bürgermeister Dominik Mainusch hebt den Stellenwert von Regionalität hervor: „Regionalität und Nachhaltigkeit sind wesentliche Säulen unserer Standortstrategie. Diese Initiative leistet bereits bei unseren Jungen einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Bewusstseinsbildung. Unsere Kinder lernen dadurch die Wertigkeiten und Chancen unserer Lebensgrundlagen zu schätzen – das ist großartig.“

Wissen aus erster Hand
„Unsere Kinder sind die Konsumenten von morgen. So ist es besonders wichtig, mit Bewusstseinsbildung hinsichtlich eines verantwortungsvollen Umgangs mit dem zentralen Thema Ernährung schon in der Schule zu beginnen. Die Agrarmarketing Tirol GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, Kinder für gesunde Ernährung zu sensibilisieren und dafür zu sorgen, dass Themen wie Regionalität, Nachhaltigkeit und Gesundheit verstärkt in den Unterricht einfließen. Aus diesem Grund unterstützen wir auch gerne diverse Projekte wie Landwirtschaft macht Schule und sind dankbar für das Engagement der Tiroler Bäuerinnen, die sich hier intensiv mit den Kindern beschäftigen und Wissen über die Tiroler Landwirtschaft aus erster Hand weitergegeben bzw. vermitteln,“ berichtet Matthias Pöschl, GF der Agrarmarketing Tirol GmbH.
Kontakt bei Rückfragen:
Eva-Maria Jonach, BEd, Projektleiterin, Tel. 05 92 92-1106, eva-maria.jonach@lk-tirol.at
Kontakt Öffentlichkeitsarbeit:
Mag. Judith Haaser, Tel. 05 92 92-1050, judith.haaser@lk-tirol.at
Eva-Maria Jonach, BEd, Projektleiterin, Tel. 05 92 92-1106, eva-maria.jonach@lk-tirol.at
Kontakt Öffentlichkeitsarbeit:
Mag. Judith Haaser, Tel. 05 92 92-1050, judith.haaser@lk-tirol.at