Landwirtschaft deckt den Tisch
Die Diskussion um die Zukunft der europäischen Land- und Forstwirtschaft im Zuge der neuen Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik wurde von vielen Interessensgruppen beeinflusst. Umwelt- und Klimaschutz standen im Fokus. Diese Themen sind zweifelsohne extrem wichtig, allerdings wurde dabei fast auf die ureigenste Aufgabe der Landwirtschaft vergessen – die tägliche Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln. Bereits die Coronapandemie hat uns vor Augen geführt, wie abhängig wir von internationalen Warenströmen geworden sind. Der Krieg in der Ukraine bringt das Thema Versorgungssicherheit erneut mit seiner ganzen Tragweite aufs politische Parkett. Als erste Reaktion darauf wurden kurzfristig Brachflächen EU-weit zur Lebensmittelproduktion freigegeben. Auch langfristig braucht es das klare Bekenntnis zu einer produzierenden Landwirtschaft, denn die Bäuerinnen und Bauern sind nicht nur dazu da, um Blühstreifen anzulegen. Die Antwort der EU-Kommission zum nationalen GAP-Plan ist für die Tiroler Landwirtschaft in vielen Punkten unverständlich und lässt die aktuelle geopolitische Krisensituation völlig unberücksichtigt. Weitere Anforderungen an die Betriebe zu stellen, ohne im Gegenzug bereit zu sein, zusätzliche Mittel in die Hand zu nehmen, wird die Abhängigkeit von Importen nur noch vergrößern.