Landwirtschaft aus Überzeugung
Der Hof „Schwentling“ in St. Johann ist ein Mutterkuhbetrieb mit Ackerbau. Auf dem Hof leben derzeit sieben Kühe und neun Jungtiere. Das Fleisch der Angusrinder wird direkt vermarktet. Von den 16 Hektar Grünland sind acht Hektar Weide, aus dem Rest wird zweischnittig Heu gemacht. Damit die Tiere ständig Zugang zur Weide haben, müssen sie einen stark frequentierten Weg kreuzen. Für eine konfliktfreie Überquerung hat sich Betriebsführer Johannes Rass ein eigenes Gatter gebaut: „Die Lösung war nötig, damit es keine Probleme mit Wanderern oder Radfahrern gibt. Weiter oben, wo am Waldrand ein Spazierweg die Weidefläche quert, ist das nicht möglich, da versuchen wir allerdings mit Schildern zu informieren.“ Grundsätzlich begrüßt Johannes Rass die Möglichkeit für Wanderer, direkt mit Landwirtschaft in Kontakt zu kommen. Auch die Kunden, die das Fleisch seiner Rinder in Mischpaketen kaufen, können direkt in den Stall schauen. Neben dieser Möglichkeit vergibt die Familie Rass, die den Hof im Nebenerwerb bewirtschaftet, rund 2.000 m² ihrer Ackerfläche an „Selbstbewirtschafter“.
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Wissen und Verständnis durch Ausprobieren
„Die Selbstbewirtschafter können die gewünschte Anzahl an Laufmetern am Kartoffelacker ein Jahr lang bewirtschaften. Wir bepflanzen die Zeilen, der Rest ist dann ihre Aufgabe“, erzählt Johannes Rass. Rund sieben bis acht Personen nehmen dieses Angebot in Anspruch. „Wir wollen Leuten, die daheim keinen Platz haben, ermöglichen, selbst ihre Erfahrungen mit dem Ackerbau zu machen. Sie können probieren und im Idealfall am Ende ihre eigenen Kartoffeln ernten. Das schafft zugleich Wissen und eine Verbindung zu unserem Hof und der Landwirtschaft im Allgemeinen“, unter
streicht Rass, dem es beim Projekt vor allem um das Schaffen von Verständnis geht.
Tierwohl bis zum Schluss
Der Schwentlinger hat seine Wurzeln im Ackerbau, die Rinder sind später dazugekommen: „Wir wollten den Kreislauf schließen, möglichst wenig dazukaufen.“ Die Flächen reichen zur Futterversorgung der eigenen Rinder, das schätzen auch die Kunden: „Mittlerweile haben wir sogar eine Warteliste für unser Fleisch!“ Geschlachtet wird im Schlachthof Obermoser in Söll. Der Transport dorthin ist das einzige, was Johannes Rass stört – auch wenn es nicht weit ist: „Am liebsten wäre mir, wenn es eine Möglichkeit gäbe, direkt am Hof zu schlachten. Dann wäre für mich das Tierwohl perfekt!“

Der Perfektionist auf der Alm
Als zweite Station besuchten die LK-Vertreter die Gerstbergalm auf Kirchdorfer Gemeinde
gebiet. Die 120 Hektar große Alm, davon ca. 70 ha Futter
fläche, ist den Sommer über das Reich von Johann Troppmair. Der passionierte „Almerer“ hat dort die Verantwortung für 25 Milchkühe – davon zehn eigene – und 43 Stück Galtvieh.
„Normalerweise dauert die Alp
zeit von Anfang Juni bis Mitte September. Heuer sind wir drei Wochen später aufgefahren“, erklärt Troppmair. Er ist davon überzeugt, dass der Almsommer nicht nur ihm, sondern auch den Tieren gut tut: „Man kann für eine Kuh nichts besseres tun, als sie auf die Alm zu bringen. Sie kann sich das Futter selber suchen und sich so wie wir Menschen auch in dieser schönen Umgebung erholen.“
2017 wurde auf der Gerstbergalm ein neuer Anbindestall gebaut – mit viel Eigenleistung der Familie. Wie den Rest der Alm hält Johann Troppmaier auch diesen neuen Stall picobello sauber. Die perfekte Rundumversorgung der Kühe wissen auch die Lehnbauern zu schätzen, wie Johann Troppmair nicht ohne Stolz berichtet.
2017 wurde auf der Gerstbergalm ein neuer Anbindestall gebaut – mit viel Eigenleistung der Familie. Wie den Rest der Alm hält Johann Troppmaier auch diesen neuen Stall picobello sauber. Die perfekte Rundumversorgung der Kühe wissen auch die Lehnbauern zu schätzen, wie Johann Troppmair nicht ohne Stolz berichtet.
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Erfüllter Lebenstraum
Nicht nur die Almwirtschaft ist eine Leidenschaft von Johann Troppmair. Auch die Jagd zählt für den passionierten Landwirt dazu. Mit der Absenkung der benötigten Mindestfläche konnte auch auf der Gerstbergalm eine Eigenjagd geschaffen werden.
Damit ist für Troppmair ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen: „Dass das zustande gekommen ist, freut mich ungemein. Es ist eine gute Sache, auch weil damit eine neue wirtschaftliche Grundlage für die Erhaltung einer Alm geschaffen wurde. Das ist mir ein zentrales Anliegen. Unabhängig vom touristischen Faktor brauchen wir unsere
Almen einfach!“ LK-Präsident Josef Hechenberger zeigte sich tief beeindruckt vom Fleiß des Kirchdorfer Bauern: „Ich darf Johann und allen Beteiligten sehr zum gelungenen Umbau der Gerstberg
alm gratulieren. Alles ist perfekt geplant, tiptop in Schuss und die liebevollen Details zeigen, mit welcher Begeisterung er die Almwirtschaft betreibt.
Ich wünsche alles Gute für die Zukunft und dass er noch viele Almsommer hier genießen kann!“