Konflikte kosten Kraft
Lebensqualität Bauernhof (LQB)
Tirol und der Österreichische
Bundesverband für Mediation
(ÖBM), vertreten durch den Tiroler Landessprecher Stellvertreter Mag. Andreas Kreidl, haben
zum Tag der Mediation am 18.
Juni ein Infovideo erstellt. Im
Gespräch mit LQB berichtet der
gebürtige Zillertaler über seine
Arbeit als Mediator.
Was ist Mediation?
Mediation hat das Ziel, Meinungsverschiedenheiten, Konfliktsituationen oder Streitigkeiten zu lösen. Es ist ein außergerichtliches Verfahren zwischen zwei oder mehreren Beteiligten, begleitet durch eine außenstehende, neutrale „dritte“ Person – dem Mediator bzw. der Mediatorin. Ausgebildete Mediator:innen sind unabhängig und unterliegen der Schweigepflicht. Sie stellen entsprechende Rahmenbedingungen zur Verfügung. Diese sind beispielsweise: Herstellung einer offenen Gesprächsbasis, ein neutraler Ort, gleiche Redeanteile/-zeiten für alle Beteiligten. Es geht darum, dass alle Anliegen, Bedenken und Wünsche zur Sprache kommen können ohne dass Situation sofort eskaliert. Das Ziel dieses begleiteten, strukturierten und gesteuerten Prozesses ist es, zu einer Lösung zu kommen, mit der alle Beteiligten gut leben und umgehen können.
Wie entstehen Konflikte?
Konflikte haben vielfältige Ursachen. Angeschürt werden Streitigkeiten durch zu wenig Austausch – meist wird zu wenig gesprochen. Es entwickelt sich eine Art Abwärtsspirale: Ein Konflikt entsteht, man geht sich aus dem Weg und es wird vermieden, miteinander zu sprechen, der Streit wird größer, es wird noch weniger gesprochen, usw. bis es schließlich zur Eskalation kommt. Nüchtern betrachtet haben Konflikte auch einen positiven Effekt: sie zeigen auf, dass etwas nicht in Ordnung ist. An einem Beispiel erklärt: Die Übernehmerseite möchte die Bewirtschaftungsform eines Hofes umstellen. Die Übergeberseite hat Bedenken und Ängste. Bleiben diese unausgesprochen, so können sie nicht beachtet werden. Es wird nicht darüber gesprochen und eine Konfliktdynamik entsteht.
Mediation hat das Ziel, Meinungsverschiedenheiten, Konfliktsituationen oder Streitigkeiten zu lösen. Es ist ein außergerichtliches Verfahren zwischen zwei oder mehreren Beteiligten, begleitet durch eine außenstehende, neutrale „dritte“ Person – dem Mediator bzw. der Mediatorin. Ausgebildete Mediator:innen sind unabhängig und unterliegen der Schweigepflicht. Sie stellen entsprechende Rahmenbedingungen zur Verfügung. Diese sind beispielsweise: Herstellung einer offenen Gesprächsbasis, ein neutraler Ort, gleiche Redeanteile/-zeiten für alle Beteiligten. Es geht darum, dass alle Anliegen, Bedenken und Wünsche zur Sprache kommen können ohne dass Situation sofort eskaliert. Das Ziel dieses begleiteten, strukturierten und gesteuerten Prozesses ist es, zu einer Lösung zu kommen, mit der alle Beteiligten gut leben und umgehen können.
Wie entstehen Konflikte?
Konflikte haben vielfältige Ursachen. Angeschürt werden Streitigkeiten durch zu wenig Austausch – meist wird zu wenig gesprochen. Es entwickelt sich eine Art Abwärtsspirale: Ein Konflikt entsteht, man geht sich aus dem Weg und es wird vermieden, miteinander zu sprechen, der Streit wird größer, es wird noch weniger gesprochen, usw. bis es schließlich zur Eskalation kommt. Nüchtern betrachtet haben Konflikte auch einen positiven Effekt: sie zeigen auf, dass etwas nicht in Ordnung ist. An einem Beispiel erklärt: Die Übernehmerseite möchte die Bewirtschaftungsform eines Hofes umstellen. Die Übergeberseite hat Bedenken und Ängste. Bleiben diese unausgesprochen, so können sie nicht beachtet werden. Es wird nicht darüber gesprochen und eine Konfliktdynamik entsteht.

Welche Konfliktsituationen begegnen dir sehr häufig in deiner Arbeit?
In meiner Arbeit begegnen mir viele innerfamiliäre Konflikte. Speziell wenn es um die Betriebsnachfolge geht, poppen diese auf – sogenannte Generationskonflikte. Aber auch Partnerschaftskonflikte, Trennungen, Scheidungen und Nachbarschaftsstreitigkeiten sind gegenwärtig.
Was ist der Grund, dass sich Konflikte verhärten/zuspitzen?
Wenn sich Ärger aufstaut, bricht dieser irgendwann aus. In Konfliktsituationen ist der Umgang speziell innerhalb von Familien weniger zimperlich. Man kennt sich und weiß, wie man den anderen verletzen kann. Es entwickelt sich eine Konfliktdynamik – so wie bereits beschrieben – die sehr in die Tiefe gehen kann. Umgekehrt birgt aber genau dieses gegenseitige Kennen eine große Chance, wenn es um Versöhnung geht.
Wann sollte Mediation in Anspruch genommen werden?
Leider wird Mediation oft erst dann in Anspruch genommen, wenn ein Konflikt schon sehr lange schwelt und viele Verletzungen passiert sind, oder aber die Situation bereits eskaliert ist. Es sind dann längere und aufwändigere Prozesse notwendig, solche Situationen zu bearbeiten. Sobald durch den Konflikt ein Leidensdruck entsteht, sollte jedenfalls Hilfe in Anspruch genommen werden – je früher, desto besser. Ob eine Mediation wirklich der richtige Weg ist, kann auch telefonisch mit der/dem Mediator:in abgeklärt werden. In der Regel ist dies kostenlos.
Was kann Mediation und was kann Mediation nicht?
Mediation löst Konflikte. Sie trifft aber im Gegensatz zu Gerichtsverfahren keine Entscheidungen für die Betroffenen. Diese Verantwortung liegt im Mediationsprozess bei den Beteiligten. Die Betroffenen sind die Expert:innen ihrer eigenen Situation und müssen dementsprechend eigenverantwortlich handeln. Mediation liefert kein Rezept, wie eine gute Lösung für alle aussehen kann, sondern begleitet Menschen im Prozess der Lösungsfindung.
Wie findet man professionelle Mediatoren außerhalb der LK?
Im Internet auf der Homepage des Justizministeriums und auf der Homepage des Österreichischen Bundesverbandes für Mediation (ÖBM) findet man alle eingetragenen Mediator:innen.
Was möchtest du den Leser:innen mit auf den Weg geben?
Ich möchte empfehlen, auch über unangenehme Dinge miteinander zu reden, es verschafft Erleichterung. Wenn sich Konflikte dennoch verhärten, sollte sich niemand davor scheuen, Hilfe in Anspruch nehmen!
Danke für das Gespräch!
In meiner Arbeit begegnen mir viele innerfamiliäre Konflikte. Speziell wenn es um die Betriebsnachfolge geht, poppen diese auf – sogenannte Generationskonflikte. Aber auch Partnerschaftskonflikte, Trennungen, Scheidungen und Nachbarschaftsstreitigkeiten sind gegenwärtig.
Was ist der Grund, dass sich Konflikte verhärten/zuspitzen?
Wenn sich Ärger aufstaut, bricht dieser irgendwann aus. In Konfliktsituationen ist der Umgang speziell innerhalb von Familien weniger zimperlich. Man kennt sich und weiß, wie man den anderen verletzen kann. Es entwickelt sich eine Konfliktdynamik – so wie bereits beschrieben – die sehr in die Tiefe gehen kann. Umgekehrt birgt aber genau dieses gegenseitige Kennen eine große Chance, wenn es um Versöhnung geht.
Wann sollte Mediation in Anspruch genommen werden?
Leider wird Mediation oft erst dann in Anspruch genommen, wenn ein Konflikt schon sehr lange schwelt und viele Verletzungen passiert sind, oder aber die Situation bereits eskaliert ist. Es sind dann längere und aufwändigere Prozesse notwendig, solche Situationen zu bearbeiten. Sobald durch den Konflikt ein Leidensdruck entsteht, sollte jedenfalls Hilfe in Anspruch genommen werden – je früher, desto besser. Ob eine Mediation wirklich der richtige Weg ist, kann auch telefonisch mit der/dem Mediator:in abgeklärt werden. In der Regel ist dies kostenlos.
Was kann Mediation und was kann Mediation nicht?
Mediation löst Konflikte. Sie trifft aber im Gegensatz zu Gerichtsverfahren keine Entscheidungen für die Betroffenen. Diese Verantwortung liegt im Mediationsprozess bei den Beteiligten. Die Betroffenen sind die Expert:innen ihrer eigenen Situation und müssen dementsprechend eigenverantwortlich handeln. Mediation liefert kein Rezept, wie eine gute Lösung für alle aussehen kann, sondern begleitet Menschen im Prozess der Lösungsfindung.
Wie findet man professionelle Mediatoren außerhalb der LK?
Im Internet auf der Homepage des Justizministeriums und auf der Homepage des Österreichischen Bundesverbandes für Mediation (ÖBM) findet man alle eingetragenen Mediator:innen.
Was möchtest du den Leser:innen mit auf den Weg geben?
Ich möchte empfehlen, auch über unangenehme Dinge miteinander zu reden, es verschafft Erleichterung. Wenn sich Konflikte dennoch verhärten, sollte sich niemand davor scheuen, Hilfe in Anspruch nehmen!
Danke für das Gespräch!
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