08.05.2018 |
von DI Willi Peszt
Einzelkornsaat von Raps
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- Raps verlangt aufgrund seines kleinen Saatkornes ein gut abgesetztes, feines Saatbeet.
- Oftmals führt die vorhergehende Bodenbearbeitung zu einer Überlockerung, die z.B. durch Anwalzen vor der Saat nicht gänzlich beseitigt werden kann.
- Im Trockengebiet fehlen bei der Saat oft auch Niederschläge, die zu einer natürlichen Rückverdichtung führen würden.
- Einzelkorn-Sägeräte führen gezielt zu einer Rückverdichtung im Bereich der Saatreihe, der Bereich dazwischen bleibt unverdichtet. Dies ist günstig, damit die Kulturpflanzen auflaufen können. Der Bereich zwischen den Reihen bleibt locker, sodass dort weniger Wasser unproduktiv verdunstet und auch der Aufgang von Unkräutern nicht gefördert wird.
- Die gleichmäßige Ablage bewirkt einen gleichmäßigen Aufgang, der sich auch später in einem gleichen Entwicklungszustand (z.B. beginnende Blütenknospenbildung) zeigt. Dies ist günstig, um z.B. Pflanzenschutz- oder Pflegemaßnahmen gezielt durchführen zu können.
- Raps hat ein enormes Blattbildungs- und Verzweigungsvermögen, sodass er im Zuge seiner Entwicklung den Zwischenraum zwischen den Reihen gut bedecken kann.
Zufällig wurde das Nachbarfeld mit Raps in Drillsaat bestellt. Dies war keine gezielte Versuchsanordnung, bei der bewusst alle anderen Faktoren gleich gehalten wurden, aber da die gleiche Vorfrucht und ähnliche Bedingungen bei Bodenbearbeitung und Saattermin bzw. Sorte vorliegen, erscheint es gerechtfertigt, einige Vergleichsbeobachtungen anzustellen.
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- Raps in Einzelkornsaat zeigte einen sehr gleichmäßigen Entwicklungsfortschritt
- Der Raps in Drillsaat bildete einen schönen, aber in der Entwicklung relativ inhomogenen Bestand.
Bei einer Betrachtung beider Flächen fiel auf, dass bei beiden Saatvarianten die Oberfläche verschlämmt war. Zum Aufnahmezeitpunkt Mitte April war jede Form der Krustenbrechung schwierig. Zu einem früheren Zeitpunkt hätten beide Flächen gestriegelt werden können, bei der Einzelkornsaat hätten in dem Bereich zwischen den Reihen viele zusätzliche Möglichkeiten bestanden:
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- Hacken: Wenn z.B. auf 45 cm Reihenabstand gesät wird, könnte dafür ein Zuckerrüben-Hackgerät verwendet werden. Es wäre nicht sinnvoll, mit Gänsefußscharen ganz bis an die Rapspflanzen heran zu hacken, um deren Wurzelsystem nicht zu verletzen. Die Verkrustung bzw. ev. vorhandene oberflächennahe Verdichtungszonen könnten z.B. mit einem mittig angeordneten Zinken mit schmalem Schar durchbrochen werden.
- Einsatz eines Dammkultur-Gerätes: Für diesen Zweck könnte auch ein Dammkultur-Gerät verwendet werden. Ein Heranschieben von Erde an die Rapspflanzen erscheint aus Gründen der Beikrautregulierung, Nährstoffmobilisierung und Bodendurchlüftung günstig.
- Ein Hacken bzw. Anhäufeln ist für Biobetriebe besonders interessant, die damit eine Möglichkeit haben, die Freisetzung von Nährstoffen im Frühjahr gezielt zu fördern, wenn der Raps den höchsten Bedarf hat.
Zusammenfassung:
- Die Einzelkornsaat von Raps ist eine Möglichkeit, um einen gleichmäßigen Aufgang der Rapspflanzen zu erreichen und den Bereich zwischen den Reihen locker, wassersparend und wenig unkrautwüchsig zu belassen.
- Raps kann bei günstigen Wuchsbedingungen schnell einen Reihenschluss erreichen.
- Durch das Hacken bzw. Anhäufeln der Rapsreihen ergeben sich zusätzliche pflanzenbauliche Möglichkeiten.
Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Anbau von Raps mittels Einzelkornsaat bzw. mit dem Hacken und Anhäufeln gemacht? Rufen Sie mich an! Tel. 02682/702/606.