Eine Strategie für die Zukunft
In Hinblick auf die nächste Förderungsperiode ab 2028 und der im Februar 2027 stattfindenden Landwirtschaftskammerwahl haben sich die Funktionärinnen und Funktionäre der Landwirtschaftskammer Tirol zum Ziel gesetzt, im heurigen Jahr 2025 eine Zukunftsstrategie für die Tiroler Land- und Forstwirtschaft auszuarbeiten.
Wichtiger Impulsgeber dafür war der vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, unter Anleitung von Bundesminister Norbert Totschnig, aufgesetzte, bundesweite Prozess der „Vision 2028+“. Zu dieser umfangreichen Arbeit des letzten Jahres liegt bekanntlich schon ein Zwischenergebnis vor, dieser Prozess wird aktuell auch weitergeführt. Auf den dabei bereits erarbeiteten Handlungsfeldern setzt nun der kammereigene Strategieprozess auf. Es wurde die klare Zielsetzung vorgegeben, nicht nur ein Strategiepapier zu erstellen, sondern konkrete Ergebnisse und umsetzbare Maßnahmen für die künftige Ausrichtung unserer Tiroler (Berg-) Landwirtschaft auszuarbeiten. Es geht in erster Linie darum, aktuelle Herausforderungen und Problemfelder zu definieren und realistische Maßnahmen und Lösungen aufzustellen, um messbare Verbesserungen realisieren zu können. Damit sollte nicht nur eine Leitlinie für eine positive Weiterentwicklung unserer Land- und Forstwirtschaft erreicht werden. Wichtig ist es auch, schon jetzt für die Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) 2028+ entsprechende Vorbereitungen treffen zu können.
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Aus den 170 erarbeiteten Handlungsfeldern aus der bundesweiten Vision 2028+ wurden für den Start des Tiroler Strategieprozesses folgende Schwerpunkte definiert: Bildung und Diversifizierung, Klimawandel als Chance, Kommunikation mit den Betrieben und der Gesellschaft sowie Produktion und Markt. Dem wichtigen Thema Entlastung und Bürokratieabbau soll bei jedem Handlungsfeld eine entscheidende Bedeutung zugemessen werden und es soll bei jeder Arbeitsgruppe als sogenannte „Querschnittsmaterie“ behandelt werden.Bei der Zusammenstellung der Arbeitsgruppen war es wichtig, einen guten Mix aus Vertreter:innen aller landwirtschaftlichen Bereiche zu erhalten. Neben der Beteiligung unserer Funktionär:innen und Mitarbeiter:innen war die Einbindung von externen Expert:innen aus den Fachbereichen des landwirtschaftlichen Schulwesens, der Agrarwirtschaft und den einzelnen Verbänden erwünscht. Ein weiteres Hauptaugenmerk wurde auf die junge Generation gelegt. Die Mitarbeit von Vertreter:innen der Jungbauernschaft/Landjugend sowie von Praktiker:innen zum Thema der Kommunikation ist bei dem in die Zukunft gerichteten Prozess von besonderer Bedeutung. Auch wenn wir in Österreich dafür gelobt werden, die beste Quote an Jungbauern und Jungbäuerinnen aufweisen zu können, sollten die künftigen Rahmenbedingungen vor allem den Hofübernehmer:innen helfen, ihre Betriebe erfolgreich bewirtschaften zu können. Aus diesem Grund können wir uns glücklich schätzen, dass die bäuerliche Jugend zahlreich vertreten ist.
Die ersten Arbeitstage haben bereits gezeigt, dass alle Teilnehmer:innen mit vollem Einsatz bei der Sache sind und sich sehr gut einbringen. Die ersten Aufgaben der Arbeitsgruppen, welche von einer landwirtschaftlich affinen Beratungsfirma professionell betreut werden, waren von einer Bewertung der Ist-Situation und einer Stärken-Schwächen-Analyse geprägt. Bei diesen Arbeiten konnten schon in allen vier Bereichen ein guter Überblick und erste Zielsetzungen erarbeitet werden. Dabei konnte aufgezeigt werden, in welchen Bereichen unsere Landwirtschaft schon gut aufgestellt ist und wo jedenfalls noch Entwicklungs- und Verbesserungspotenziale gegeben sind. Für reichlich Gesprächsstoff in den vier Arbeitsgruppen, welche sich wieder Ende April treffen werden, ist jedenfalls gesorgt. Wir freuen uns, dass der Auftakt unseres Strategieprozesses als sehr gelungen angesehen werden kann.