Die Engerlinge kommen nach oben: Grünland jetzt kontrollieren
Die Kenntnis der Engerlingsituation am eigenen Grünland ermöglicht eine vorausschauende
Planung von eventuell notwendigen Regulierungsmaßnahmen und bewahrt vor unliebsamen
Überraschungen. Vergangene Engerlinghauptfraßjahre - besonders in Kombination mit
Trockenheit - haben in besonders betroffenen Regionen zu Totalausfällen bei der
Grünlandernte mit allen Konsequenzen geführt und gezeigt, wie wichtig eine entsprechende
Planung ist.

Befallskontrolle: Wie geht man vor?
- 25 x 25 cm in ausreichender Tiefe aufgraben (25 cm)
- Wurzelballen zerteilen und nach Engerlingen absuchen
- Engerlinge abzählen
- Zahl mit 16 multiplizieren
Beim Maikäfer liegt die Schadschwelle im Hauptfraßjahr bei 20 bis 25 Engerlingen am Quadratmeter. Das Schadpotenzial der Engerlinge des Junikäfers ist aufgrund der geringeren Größe etwas kleiner und die Schadschwelle liegt bei rund 60 Engerlingen am Quadratmeter.
Mögliche Gegenmaßnahmen
Sind diese Schadschwellen erreicht, besteht Handlungsbedarf. Bei moderaten Befallsdichten,
intakter Grasnarbe und keinen augenscheinlichen Schäden am Grünland, kann das
Einbringen des Bodenpilzes Beauveria bassiana in Form des Pflanzenhilfsmittels Artis Pro
die Engerlingdichte ausreichend reduzieren. Der Bodenpilz parasitiert die Engerlinge, die
letztlich durch die Verpilzung absterben. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von
Pilzgerste. Dazu ist vorab eine Bestimmung des Engerlings (Mai- oder Juni- bzw.
Gartenlaubkäfer) notwendig, um auch den zur Engerlingsart passenden Bodenpilz
auszubringen.
Ist die Befallsdichte sehr hoch und sind bereits Schäden erkennbar sollte die Regulierung auf
mechanischem Weg mittels Kreiselgrubber oder Kreiselegge (mit auf Griff gestellten Zinken)
erfolgen. Mit einer mechanischen Regulierung in Kombination mit der Ausbringung von Artis
Pro wurden in Oberösterreich in den letzten Jahren gute Erfahrungen gemacht.
Um mit einem auf diese Art neu angelegten Grünlandbestand möglichst langfristig erfolgreich
wirtschaften zu können, ist in weiterer Folge auf eine nachhaltige Bewirtschaftung zu achten.