10.05.2017 |
von Karin Bachmann
Der Wolf in Tirol
Hinter den getöteten Schafen im Gemeindegebiet von Fulpmes steckt ein Wolf.
Wanderlustiger Wolf
Seit rund vierzig Jahren ist der Wolf in Europa geschützt und breitet sich wieder aus. Die Rückkehr des Wolfes in die heimische Kulturlandschaft läuft naturgemäß nicht konfliktfrei ab. Für die Alm- und Viehwirtschaft bedeutet seine Wiederbesiedelung eine große Bedrohung, die man erst einmal in den Griff bekommen muss. Durch seinen Schutzstatus breitet sich der Wolf in den letzten Jahren verstärkt aus. Dabei gehen einjährige Jungwölfe beiderlei Geschlechts auf Wanderschaft und legen große Strecken zurück. Wie bemerkenswert groß diese Distanzen sind, zeigte ein mit einem Sender bestückter Wolf, der in zwei Monaten 1.500 Kilometer weit wanderte.
Die Tiere machen auch vor Tirol nicht halt: „Wölfe halten sich nicht an Staatsgrenzen und bereits Einzeltiere können punktuell großen Schaden anrichten“, so Martin Janovsky, der als Beauftragter für Große Beutegreifer des Landes Tirol die Situation seit vielen Jahren im Auge behält. Dokumentierte Nachweise von wandernden Einzelwölfen in Tirol gibt es seit Oktober 2009, wo eine Wölfin am Imster Berg mehrere Schafe getötet hat. Ein Jahr später fiel eine Ziege im Gemeindegebiet von Fließ einem männlichen Wolf zum Opfer. Auch für Thiersee gab es dokumentierte Risse von Schafen durch einen Wolf. Den traurigen jüngsten Höhepunkt bildet der eingangs beschriebene Fall im Stubaital.
Die Tiere machen auch vor Tirol nicht halt: „Wölfe halten sich nicht an Staatsgrenzen und bereits Einzeltiere können punktuell großen Schaden anrichten“, so Martin Janovsky, der als Beauftragter für Große Beutegreifer des Landes Tirol die Situation seit vielen Jahren im Auge behält. Dokumentierte Nachweise von wandernden Einzelwölfen in Tirol gibt es seit Oktober 2009, wo eine Wölfin am Imster Berg mehrere Schafe getötet hat. Ein Jahr später fiel eine Ziege im Gemeindegebiet von Fließ einem männlichen Wolf zum Opfer. Auch für Thiersee gab es dokumentierte Risse von Schafen durch einen Wolf. Den traurigen jüngsten Höhepunkt bildet der eingangs beschriebene Fall im Stubaital.
Und wann siedelt sich der Wolf in Tirol an?
Tirol liegt im Schnittpunkt von drei sich in Europa ausbreitenden Wolfspopulationen. Eine Rückkehr des Wolfes ist auch hierzulande deutlich spürbar. Sichtungen und eindeutige Nachweise von einzelnen Tieren nehmen zu. Bis dato ist Tirol für den Wolf jedoch nur Durchzugsgebiet.
Im Verbund mit seiner Wanderfreudigkeit und seiner Eigenschaft, sich fleißig zu vermehren, werden früher oder später mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bei uns Wölfe ansässig sein. Janovsky: „Es ist eine Frage des Zufalls, wann sich dann einmal zwei treffen und ein Rudel bilden“. Der Wolf hat also großes Verbreitungspotenzial. Für die Almwirtschaft ist das durchaus problematisch.
Hannes Fitsch vom Schafzuchtverband ist jedenfalls wachsam: „Wir betrachten die Entwicklung mit Sorge“. Fitsch rät allen, die dazu eine Möglichkeit haben, ihre Tiere über Nacht einzusperren: „Wir wissen nicht, wo sich der Wolf gerade aufhält. Landesweite Alarmbereitschaft ist jetzt jedoch nicht angebracht.“
Im Verbund mit seiner Wanderfreudigkeit und seiner Eigenschaft, sich fleißig zu vermehren, werden früher oder später mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bei uns Wölfe ansässig sein. Janovsky: „Es ist eine Frage des Zufalls, wann sich dann einmal zwei treffen und ein Rudel bilden“. Der Wolf hat also großes Verbreitungspotenzial. Für die Almwirtschaft ist das durchaus problematisch.
Hannes Fitsch vom Schafzuchtverband ist jedenfalls wachsam: „Wir betrachten die Entwicklung mit Sorge“. Fitsch rät allen, die dazu eine Möglichkeit haben, ihre Tiere über Nacht einzusperren: „Wir wissen nicht, wo sich der Wolf gerade aufhält. Landesweite Alarmbereitschaft ist jetzt jedoch nicht angebracht.“
Hunde, Hirten, Zäune?
Eine Wiederansiedlung des Wolfes in Tirol liegt jedenfalls im Bereich des Möglichen. Dadurch würden viele viehhaltende Bauern in Handlungszwang kommen. Empfohlene Möglichkeiten sind hier zum Beispiel spezielle Herdenschutzhunde, eine höhere Anzahl von Hirten und das Aufstellen von entsprechenden Elektrozäunen – alles Maßnahmen, die mit viel Aufwand und Geld verbunden sind bzw. sich teilweise nicht kurzfristig umsetzen lassen. Effiziente Lösungen für die allernächste Zukunft sind jedenfalls gefragt.
Was tun, wenn es tatsächlich passiert ist?
Wer sich jetzt schon mit einem Riss oder verdächtigen Unfall in seiner Herde konfrontiert sieht, möge sich an die Ansprechpartner der Landwirtschaftskammer Tirol oder des Landes Tirol wenden. Auch Wolfssichtungen können hier gemeldet werden.
Wird ein Wolfsriss durch die folgende Begutachtung bestätigt, kommt es zu einer Schadenschätzung mit entsprechender Entschädigung.
Wird ein Wolfsriss durch die folgende Begutachtung bestätigt, kommt es zu einer Schadenschätzung mit entsprechender Entschädigung.
Informationen
- Verhaltensregeln im Wolfsgebiet: www.tirol.gv.at/wolfsratgeber
- Schutz von landwirtschaftlichen Nutztieren vor großen Beutegreifern: herdenschutz.at
- Tipps und Projekte zum Herdenschutz in der Schweiz: www.protectiondestroupeaux.ch/
Kontakte
LK Tirol
- Johannes Fitsch,
Geschäftsführer
Tiroler Schafzuchtverband,
Tel. 05 9 292-1860, johannes.fitsch@lk-tirol.at
- Für Entschädigungen:
Abteilung Landwirtschaftliches Schulwesen,
Tel. 0512 508-2542, landw.schulwesen@tirol.gv.at - Für Wolfshinweise:
Martin Janovsky,
Landesveterinärdirektion,
Tel. 0512 508-3247, veterinaerdirektion@tirol.gv.at