Der große Eiweißhunger: Leguminosenanbau in der biologischen Landwirtschaft
In diesem Artikel wird vor allem auf großkörnige Körnerleguminosen, welche für den Frühjahrsanbau relevant sind, eingegangen.
Sommerackerbohne
Ist die Ackerbohne ein Opfer des Klimawandels (Trockenheit und Nanoviren) oder hat sie noch eine Chance?
Sofern das Wetter mitspielt und ein paar Regeln bei der Kulturführung eingehalten werden, kann sie sehr gute Erträge liefern. Was auch im Vorjahr der Fall war. Weiters wird sie in der Fütterung gebraucht, um den Eiweißbedarf zu decken.
Der Anbauzeitpunkt sollte je nach Bodenbeschaffenheit zwischen Ende Februar und Mitte April sein. Ein Anbau nach Mitte April führt zu Ertragsdefiziten bis zu 30%. Die Saatstärke liegt bei 50 keimfähigen Körnern pro m². Bezüglich Beikrauttechnik gilt die "10-Tages-Regel“, d.h. nach dem Anbau wird im 10-Tagesrhythmus zwei- bis dreimal gestriegelt. Die Ernte erfolgt ab Ende Juli.
Der Anbau im Gemenge mit 20 bis 30 kg Hafer wirkt sich ebenso positiv auf Ertrag, Krankheiten und Unkrautunterdrückung aus. Dies zeigen die Versuche aus Ober- und Niederösterreich. Beide Kulturen können in einem Durchgang und einer Saattiefe von 5 bis 6 cm gesät werden. Jedoch muss beim Gemengeanbau darauf hingewiesen werden, dass die Ernte bis jetzt von keinem Abnehmer genommen wird. Sollte die Ackerbohne im Gemenge angebaut werden, muss vor dem Anbau abgeklärt werden, wie die Ware vermarktet werden soll!
Weiters besteht die Möglichkeit, direkt beim Anbau eine Untersaat mit anzulegen oder beim ersten Blindstriegeldurchgang. Natürlich dürfen nach Anlage der Untersaat keine mechanischen Regulierungen gegen das Beikraut gemacht werden. Ein Vorteil der Untersaat ist die Förderung der Diversität und Nützlingen, die Ablenkung von Blattläusen, eine bessere Tragfähigkeit des Bodens bei der Ernte sowie die kontinuierliche Bedeckung des Bodens - auch nach der Ernte. Im Zuge der neuen ÖPUL-Maßnahme "Erosionsschutz Acker" werden ab dem Jahr 2023 Untersaaten (mindestens drei Mischungspartner) bei Ackerbohne, Kürbis, Soja und Sonnenblume gefördert. Weiters berichten Praktiker von einer Einsaat mit Kümmel, sobald die Ackerbohne nach dem Anbau sichtbar wird, jedoch wird hier die Ackerbohne nur in jeder zweiten Reihe gesät.
Sofern das Wetter mitspielt und ein paar Regeln bei der Kulturführung eingehalten werden, kann sie sehr gute Erträge liefern. Was auch im Vorjahr der Fall war. Weiters wird sie in der Fütterung gebraucht, um den Eiweißbedarf zu decken.
Der Anbauzeitpunkt sollte je nach Bodenbeschaffenheit zwischen Ende Februar und Mitte April sein. Ein Anbau nach Mitte April führt zu Ertragsdefiziten bis zu 30%. Die Saatstärke liegt bei 50 keimfähigen Körnern pro m². Bezüglich Beikrauttechnik gilt die "10-Tages-Regel“, d.h. nach dem Anbau wird im 10-Tagesrhythmus zwei- bis dreimal gestriegelt. Die Ernte erfolgt ab Ende Juli.
Der Anbau im Gemenge mit 20 bis 30 kg Hafer wirkt sich ebenso positiv auf Ertrag, Krankheiten und Unkrautunterdrückung aus. Dies zeigen die Versuche aus Ober- und Niederösterreich. Beide Kulturen können in einem Durchgang und einer Saattiefe von 5 bis 6 cm gesät werden. Jedoch muss beim Gemengeanbau darauf hingewiesen werden, dass die Ernte bis jetzt von keinem Abnehmer genommen wird. Sollte die Ackerbohne im Gemenge angebaut werden, muss vor dem Anbau abgeklärt werden, wie die Ware vermarktet werden soll!
Weiters besteht die Möglichkeit, direkt beim Anbau eine Untersaat mit anzulegen oder beim ersten Blindstriegeldurchgang. Natürlich dürfen nach Anlage der Untersaat keine mechanischen Regulierungen gegen das Beikraut gemacht werden. Ein Vorteil der Untersaat ist die Förderung der Diversität und Nützlingen, die Ablenkung von Blattläusen, eine bessere Tragfähigkeit des Bodens bei der Ernte sowie die kontinuierliche Bedeckung des Bodens - auch nach der Ernte. Im Zuge der neuen ÖPUL-Maßnahme "Erosionsschutz Acker" werden ab dem Jahr 2023 Untersaaten (mindestens drei Mischungspartner) bei Ackerbohne, Kürbis, Soja und Sonnenblume gefördert. Weiters berichten Praktiker von einer Einsaat mit Kümmel, sobald die Ackerbohne nach dem Anbau sichtbar wird, jedoch wird hier die Ackerbohne nur in jeder zweiten Reihe gesät.
Sommererbse
In der Praxis werden entweder Peluschken, diese sind bunt blühend, bilden mehr Biomasse und werden seltener zur Körnernutzung herangezogen, oder die weißblühenden Körnererbsen gesät. Die Erbse bevorzugt leicht bis mittelschwere Böden, welche gut erwärmbar, locker und durchlässig sind. Der Anbauzeitpunkt geht von Anfang März bis Ende April. Reinsaaten haben sich in Oberösterreich nicht bewährt. Erfolge sind im Gemengeanbau möglich: 2/3 Erbse (60 keimfähige Körner/m²) + 30 kg/ha Hafer + eventuell 3 kg Leindotter
Entscheidend beim Anbau in Mischkulturen ist, dass beide Kulturen gleichzeitig abreifen. Bis zur Bildung von Ranken kann die Erbse problemlos gestriegelt werden. Die Erbse braucht eine Stützfrucht! Auch hier gilt die Regel mit dem Abnehmer: Vor dem Anbau der Mischkultur muss geklärt sein, wie das Erntegut vermarktet werden soll.
Entscheidend beim Anbau in Mischkulturen ist, dass beide Kulturen gleichzeitig abreifen. Bis zur Bildung von Ranken kann die Erbse problemlos gestriegelt werden. Die Erbse braucht eine Stützfrucht! Auch hier gilt die Regel mit dem Abnehmer: Vor dem Anbau der Mischkultur muss geklärt sein, wie das Erntegut vermarktet werden soll.
Lupine
Die Lupine ist die Sojabohne des Mühlviertels, da sie saure, sandige Böden liebt. Bis in die 1990er Jahre war die Lupine in bestimmten Gegenden in Oberösterreich weit verbreitet, jedoch fiel sie dann der heimtückischen Brennfleckenkrankheit, oder auch Anthraknose genannt, zum Opfer. Hier handelt es sich um eine Erkrankung durch Pilze, welche durch das Saatgut übertragen wird. Daher ist beim Anbau von Lupine Z-Saatgut ein unumgängliches Muss! Dies gilt für die blaue Lupine (z.B. BOREGINE, MIRABOR, TANGO). Mit einer Neuzüchtung der weißen Lupine (CELINA und FRIDA), ihnen wird auch eine Anthraknosertoleranz nachgesagt, gibt es Sorten, welche nicht nur für saure Böden geeignet sind. Diese wachsen auf Standorten mit pH-Werten bis > 7.
Der Anbau kann als Drill- oder Einzelkornsaat erfolgen. Um das Unkraut in den Griff zu bekommen, ist die Anlage im Biolandbau nur als Hackkultur zu empfehlen. Die Weiße Lupine als Striegelkultur hat sich bis dato nicht bewährt.
Der Anbauzeitpunkt liegt zwischen Mitte März bis spätestens Mitte April. Die Saatstärke liegt bei der blauen Lupine - je nach Sorte - zwischen 90 bis 130 keimfähigen Körnern/m². Bei der weißen Lupine reichen 60 keimfähige Körner/m². Bei einer Vegetationsdauer von 120 bis 150 Tagen kann die Lupine, sobald die Körner in der Hülse rascheln, ab Ende Juli geerntet werden. Wird die Lupine auf einem Standort gesät, auf welchem noch nie eine Lupine stand, muss das Saatgut vor dem Anbau mit dem richtigen Rhizobienstamm geimpft werden. Versuche der LK OÖ aus dem Jahr 2021 zeigen, dass sich eine Impfung sehr stark positiv auf den Ertrag auswirkt.
Fruchtfolgetechnisch eignet sich die Lupine am besten nach Getreide, Lein, Mais oder Hanf. Eine Anbaupause von fünf Jahren zu Soja und Sonnenblume sollte wegen Sclerotinia eingehalten werden. Lupine hat mit 40 bis 60 kg N/ha auch einen guten Vorfruchtwert für die Folgekultur. Bis dato wurden bei Lupine noch keine Infektionen mit Nanoviren nachgewiesen. Die Lupine ist ebenso für den Anbau in einer Mischkultur mit Hafer geeignet, beziehungsweise könnte man eine Untersaat mit Kümmel anlegen.
Ein großer Vorteil der Lupine ist, dass sie für den Einsatz in der Tierfütterung (Monogastriden) nicht thermisch behandelt werden muss. Weiters findest sie Anwendung in der Lebensmittelindustrie als Ersatz von Eiern, Kaffee, Aufstrichen, Mehl und Gewürzmitteln.
Der Anbau kann als Drill- oder Einzelkornsaat erfolgen. Um das Unkraut in den Griff zu bekommen, ist die Anlage im Biolandbau nur als Hackkultur zu empfehlen. Die Weiße Lupine als Striegelkultur hat sich bis dato nicht bewährt.
Der Anbauzeitpunkt liegt zwischen Mitte März bis spätestens Mitte April. Die Saatstärke liegt bei der blauen Lupine - je nach Sorte - zwischen 90 bis 130 keimfähigen Körnern/m². Bei der weißen Lupine reichen 60 keimfähige Körner/m². Bei einer Vegetationsdauer von 120 bis 150 Tagen kann die Lupine, sobald die Körner in der Hülse rascheln, ab Ende Juli geerntet werden. Wird die Lupine auf einem Standort gesät, auf welchem noch nie eine Lupine stand, muss das Saatgut vor dem Anbau mit dem richtigen Rhizobienstamm geimpft werden. Versuche der LK OÖ aus dem Jahr 2021 zeigen, dass sich eine Impfung sehr stark positiv auf den Ertrag auswirkt.
Fruchtfolgetechnisch eignet sich die Lupine am besten nach Getreide, Lein, Mais oder Hanf. Eine Anbaupause von fünf Jahren zu Soja und Sonnenblume sollte wegen Sclerotinia eingehalten werden. Lupine hat mit 40 bis 60 kg N/ha auch einen guten Vorfruchtwert für die Folgekultur. Bis dato wurden bei Lupine noch keine Infektionen mit Nanoviren nachgewiesen. Die Lupine ist ebenso für den Anbau in einer Mischkultur mit Hafer geeignet, beziehungsweise könnte man eine Untersaat mit Kümmel anlegen.
Ein großer Vorteil der Lupine ist, dass sie für den Einsatz in der Tierfütterung (Monogastriden) nicht thermisch behandelt werden muss. Weiters findest sie Anwendung in der Lebensmittelindustrie als Ersatz von Eiern, Kaffee, Aufstrichen, Mehl und Gewürzmitteln.
Sojabohne
Der Anbauzeitpunkt liegt zwischen Mitte April bis Ende Mai. Im letzten Jahr wurde in Gunstlagen noch Anfang Juni Soja gesät und erfolgreich geerntet. Entscheidend ist die Bodentemperatur, diese muss bei mindestens 10 °C liegen, damit das Korn zur Keimung kommt. Liegt das Korn zu lange im kalten und feuchten Boden, freut sich die Saatenfliege. In den vergangenen Jahren mussten aufgrund dieses Schädlings bereits gesäte Bestände bis zu 100% nachgebaut werden. Die Vegetationszeit der Sojabohne liegt zwischen 140 bis 150 Tagen und die Saatstärke zwischen 60 und 70 keimfähigen Körnern/m². Versuche der LK OÖ zeigen, dass sich eine zusätzliche Impfung unmittelbar vor dem Anbau positiv auf den Ertrag auswirkt. Sojabohne kann - je nach vorhandener Technik - in Drill- oder Einzelkornsaat angebaut werden. Wegen Sklerotinia muss der Anbauabstand zu Raps oder Sonnenblume bei fünf Jahren liegen. Üblicherweise wird Sojabohne nach Getreide oder Mais gesät.
Ist ein Großteil der Blätter abgefallen und die Körner liegen frei in der Hülse (sie rascheln), dann ist die Sojabohne erntereif.
Ist ein Großteil der Blätter abgefallen und die Körner liegen frei in der Hülse (sie rascheln), dann ist die Sojabohne erntereif.
Für alle beschriebenen Leguminosen gilt
- Keine Rückverfestigung des Saatbeetes beim Anbau, denn die Knöllchenbakterien brauchen Luft, damit sie Stickstoff binden können. Bodenverdichtungen beim Anbau vermeiden!
- Als Vorfrucht muss eine stickstoffzehrende Kultur z.B. Getreide, Mais, Sorghum usw. stehen, der Boden muss vor dem Anbau einer Leguminose "leer" sein, ansonsten ist der Anbau einer Leguminose gerade bei Betrieben ohne Wirtschaftsdünger sinnlos. Sie bilden keine Knöllchen und der Rohproteingehalt wird sehr niedrig sein.
- Ein wesentlicher Punkt ist, Leguminosen so in die Fruchtfolge zu integrieren, dass der Boden nicht leguminosenmüde wird.
- Schwefeldüngung: Da es schon seit geraumer Zeit keinen sauren Regen mehr in Österreich gibt, fehlen auch die Schwefeleinträge, welche für Leguminosen essenziell sind. Daher sollte bei der Kulturführung von Leguminosen an eine Schwefeldüngung gedacht werden.
- Im Biolandbau haben sich bei allen Leguminosen bereits zahlreiche Sorten etabliert. Welche Sorten für den Anbau 2023 in biologischer Ware zur Verfügung stehen, kann in der Biosaatgut-Datenbank der AGES nachgelesen werden.
Weitere Informationen erhalten Sie bei der Bioberatung unter der Telefonnummer 050/6902-1450 bzw. per E-Mail biolandbau@lk-ooe.at bzw. unter www.bwsb.at.