Beton kann man nicht essen!
Gunstlagen sind rar in Tirol. 80 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen werden als extensives Grünland genutzt, 56 Prozent davon sind Almen. Umso mehr schmerzt es, wie brutal mit unseren besten Gründen umgegangen wird. Während alle Verantwortungsträger vom Bodensparen reden, werden munter Bau- und Lebensmittelmärkte ebenerdig und mit riesigem Parkplatz und Chaletdörfer in die grüne Wiese gepflastert. Die Frage lautet: Wie viele davon brauchen wir noch, um gut versorgt zu sein? Ich behaupte, dass es dabei nur um Verdrängungswettbewerb und Kommunalsteuer geht, denn die Versorgung ist längst gedeckt. Bis jetzt hat es keines der politischen Regelwerke geschafft, hier einen Riegel vorzuschieben. Und es löst tiefe Betroffenheit aus, wenn landeseigene Organisationen geschlossene Höfe kaufen und in Gewerbegebiete umwandeln. Aus Sicht der Grundbesitzer gibt es zwei Kategorien: Gewinner sind die „Sofabauern“, die die Bewirtschaftung aufgegeben haben und die lukrativen Verkäufe gerne annehmen. Auf der Strecke bleiben die aktiven Bauern, die Grund und Boden bewirtschaften und Lebensmittel erzeugen. Sie werden in ihren Entwicklungsmöglichkeiten drastisch eingeschränkt. Und das ist das Schlimme dabei - in Anlehnung an eine Indianerweisheit: Erst wenn der letzte Meter zubetoniert ist, werden wir merken, dass man Geld nicht essen kann!