Begrünungsanbau sorgfältig planen
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Die organische Masse ist die
Grundlage für einen wirkungsvollen
Erosionsschutz in Mulch- oder
Direktsaatsystemen. Die
oberirdischen Pflanzenrückstände
bedecken den Boden, die
Wurzelmasse lockert und stabilisiert
die Struktur.
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Flächendeckend
Die Begrünung soll flächendeckend sein, um Unkraut und Ausfallgetreide zu unterdrücken, den Boden lockern und vor Erosion und Auswaschung schützen. Deshalb sollte man die Begrünung so früh wie möglich anbauen. Es ist üblich, eine Stoppelbearbeitung knapp nach der Ernte durchzuführen, um Ausfallkulturen und Unkraut zum Auflaufen zu bringen. Ein weiterer Arbeitsgang lockert den Boden tiefer, mischt Ernterückstände ein und bekämpft Ausfallkulturen sowie Unkraut. Unmittelbar danach
wird die Begrünung angebaut. Je nach betrieblicher Situation und klimatischen Bedingungen wird
der geeignete Zeitpunkt in der ersten Augusthälfte, spätestens jedoch Ende August liegen. Wenn der Boden keine Verdichtungen aufweist, das Stroh gleichmäßig verteilt ist, keine Altverunkrautung,
zum Beispiel mit Distel, Hirse und Winden vorliegt, kann man die Begrünung sofort nach der Ernte anbauen. Damit besteht zwar keine Möglichkeit der direkten Bekämpfung von Ausfallgetreide, der frühe Anbau fördert aber die Entwicklung dichter Begrünungen. Direktsaattechnik mit minimalem
Bodeneingri bewegt auch weniger Boden. Dadurch werden weniger Ausfallsamen und Unkräuter
zum Keimen angeregt. Einen Schritt weiter in Richtung frühem Anbauzeitpunkt gehen die Methoden der Vor-Ernte-Saat und der Mähdruschsaat. Hier bringt man die Begrünung noch vor beziehungsweise
während der Ernte aus und sie wird mit Stroh abgedeckt. Dadurch bleibt die Feuchtigkeit für die Keimung länger erhalten. Bei diesem Verfahren ist die Unkrautfreiheit aber oberstes Gebot.
Je widriger die Aussaatbedingungen, desto eher macht es sich bezahlt, die Begrünung auch mit sorgfältiger Bodenbearbeitung und Sätechnik anzubauen. Auch wenn Kleinsamenstreuer im Zuge
der Bodenbearbeitung schlagkräftiger sind, steigt das Risiko eines niedrigeren oder verzögerten Feldaufganges unter trockenen und grobkrümeligen Bedingungen. Die Aussaatmenge sollte man unter solchen Umständen erhöhen.
wird die Begrünung angebaut. Je nach betrieblicher Situation und klimatischen Bedingungen wird
der geeignete Zeitpunkt in der ersten Augusthälfte, spätestens jedoch Ende August liegen. Wenn der Boden keine Verdichtungen aufweist, das Stroh gleichmäßig verteilt ist, keine Altverunkrautung,
zum Beispiel mit Distel, Hirse und Winden vorliegt, kann man die Begrünung sofort nach der Ernte anbauen. Damit besteht zwar keine Möglichkeit der direkten Bekämpfung von Ausfallgetreide, der frühe Anbau fördert aber die Entwicklung dichter Begrünungen. Direktsaattechnik mit minimalem
Bodeneingri bewegt auch weniger Boden. Dadurch werden weniger Ausfallsamen und Unkräuter
zum Keimen angeregt. Einen Schritt weiter in Richtung frühem Anbauzeitpunkt gehen die Methoden der Vor-Ernte-Saat und der Mähdruschsaat. Hier bringt man die Begrünung noch vor beziehungsweise
während der Ernte aus und sie wird mit Stroh abgedeckt. Dadurch bleibt die Feuchtigkeit für die Keimung länger erhalten. Bei diesem Verfahren ist die Unkrautfreiheit aber oberstes Gebot.
Je widriger die Aussaatbedingungen, desto eher macht es sich bezahlt, die Begrünung auch mit sorgfältiger Bodenbearbeitung und Sätechnik anzubauen. Auch wenn Kleinsamenstreuer im Zuge
der Bodenbearbeitung schlagkräftiger sind, steigt das Risiko eines niedrigeren oder verzögerten Feldaufganges unter trockenen und grobkrümeligen Bedingungen. Die Aussaatmenge sollte man unter solchen Umständen erhöhen.
Welche Kulturen?
Bei der Wahl der Begrünungspflanzen ist die Fruchtfolge zu beachten,
damit Krankheiten und
Schädlingen nicht zunehmen. Bei
einem hohen Anteil an Kreuzblütlern
in der Fruchtfolge, sollten Kulturen
wie Senf und Ölrettich nur
in geringem Ausmaß verwendet
werden.
Ebenso sollte man zum Beispiel Erbsen und Wicken einschränken, wenn viele Leguminosen als Hauptfrucht kultiviert werden.
Blattreiche Kulturen wie Senf, Ölrettich,
Erbsen, Wicken oder Platterbse
decken den Boden gut ab.
Phacelia braucht dazu etwas länger,
bietet aber im Laufe der Zeit
eine gute Bodenbedeckung. Während
Buchweizen und Mungo
(Schwarzsamen, Ramtillkraut,
Gingellikraut) im Herbst schnell
abfrieren und den Boden nicht bedecken,
bieten Kreuzblütler und
Leguminosen eine bessere und
längere Bedeckung. Phacelia toleriert
Temperaturen bis minus zehn
Grad und bedeckt den Boden bis
weit in den Winter.
Auch hinsichtlich Durchwurzelung
unterscheiden sich die Kulturen.
Es stehen solche mit ausgeprägter,
tiefreichender Pfahlwurzel
(Senf, Ölrettich) zur Verfügung
und solche mit einem flacheren
aber dafür feineren Wurzelsystem
(Phacelia, Alexandriner-, Perserklee,
Gräser). Großkörnige Leguminosen zeigen ein dichtes, mitteltief
reichendes Wurzelsystem, das
den Boden sehr gut strukturiert
hinterlässt. Bei frühem Anbau ist
auch mit einer Stickstoffixierung
zu rechnen. Bei gröberem Saatbett keimen
die nach wie vor weit verbreiteten
Kreuzblütler, wie zum Beispiel Senf
und Ölrettich, gut. Auch Buchweizen
und Mungo sind schnell keimende
Mischungspartner. Kleinsamige
Leguminosen und die
Dunkelkeimer Phacelia stellen höhere
Ansprüche an das Saatbett.
Mischungen sind besser
Mischungen verbessern den Nutzen
und erhöhen die Sicherheit
der Begrünung. Durch die Kombination
der unterschiedlichen
Wuchsformen lassen sich Biomasse
und Bodenbedeckung erhöhen.
Die verschiedenen Wurzelsysteme
können mehr Bodenvolumen erschließen
und die Struktur verbessern.
Die Verwendung mehrerer
Pflanzenfamilien senkt das Risiko
des Ausfalls durch Schädlinge. Je
nach Frosthärte können einzelne
Mischungskomponenten den Zeitraum
einer intakten Begrünung
verlängern.
Was kostet die Begrünung?
Die Auswertungen von über 6.000
Schlägen von Arbeitskreisbetrieben
im Trockengebiet ergaben,
dass durch den Anbau einer Begrünung
die variablen Maschinenkosten
ab der Ernte der Vorfrucht
inklusive der Maschinenkosten der
jeweiligen Hauptfrucht um zirka 30
Euro je Hektar höher lagen als auf
Schlägen, auf denen keine Begrünung
angebaut wurde.
Bei den Betriebsmittelkosten, im
speziellen bei Herbiziden, haben
sich die Kosten nicht erhöht. Kurzfristige
Effekte, wie Ertragsunsicherheiten
sowie zusätzliche Kosten
für Begrünungssaatgut, Anlage
der Begrünung und erhöhter Maschinenaufwand
werden im Österreichischen
Umweltprogramm.
ÖPUL im Rahmen der Maßnahmen
"Begrünung von Ackerflächen"
und "Mulch- und Direktsaat"
abgedeckt.
Berücksichtigt man die langjährigen
Vorteile einer Begrünung, wie
verbesserte Bodenstruktur und
wirkungsvoller Erosionsschutz,
ist der Anbau von Begrünungen
wirtschaftlich sinnvoll. Gerade im
Trockengebiet ergeben sich aus
der bodenverbessernden Wirkung
Vorteile hinsichtlich Wasserspeichervermögen. Ein sinnvolles Begrünungsmanagement
ist auch in
diesen Gebieten empfehlenswert.
Eine detaillierte Beschreibung der
einzelnen Begrünungskulturen
und die Zusammensetzung der
verschiedenen Mischungen sind
im Feldbauratgeber Herbst 2018
nachzulesen.
Untrennbares System
Boden und Pflanze sind ein
untrennbares System, das sich
gegenseitig beeinflusst. Der
Boden als Pflanzenstandort
liefert die wichtigsten Nährstoffe
und stellt Wasser zur
Verfügung. Umgekehrt gibt die
Pflanze über die Wurzel energiereiche
Verbindungen in den
Boden ab, die das Bodenleben
fördern.
Ein intaktes Bodenleben fördert
die Pflanzenernährung
und stabilisiert die Bodenstruktur.
Nach der Ernte der Hauptkulturen
fehlen lebende Pflanzen
in diesem Kreislauf. Begrünungen
können zum Teil diese Lücke
wieder schließen und den
Boden weiter durchwurzeln.
Fazit
- Für dichte Begrünungen früh genug anbauen
- Biologische Bodenstabilisierung und hohe Bodenbedeckung verringern Erosion
- Mischungen erhöhen die Sicherheit beim Feldaufgang und verbessern die Begrünungseffekte
- Anbau von Begrünungen zahlt sich aus