28.02.2017 |
von Obstbauberatung LK Steiermark
Aktuelle Informationen zum Beerenobst im Februar
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Folgende Themen werden in der aktuellen Ausgabe des Rundschreibens Nr. 03/2017 behandelt:
Düngung von Beerenkulturen
Seit 15. Februar darf wieder Stickstoff ausgebracht werden – verboten ist das Ausbringen nur bei vorhandener Schneedecke, durchgefrorenen oder wassergesättigtem Boden. Aufgrund der heurigen Verzögerung des Vegetationsbeginns ist erst mit einem Austrieb im Laufe des März zu rechnen. Um diesen Zeitpunkt herum sollten die Austriebs-Düngegaben vor einem Niederschlag ausgebracht werden.
Bodenuntersuchungen geben eine wichtige Auskunft über das Nährstoffgefüge im Boden. Ohne entsprechendes Wissen kann es zu schweren Ungleichgewichten und gegenseitigen Blockaden kommen. Darum: Lassen sie regelmäßig Bodenuntersuchungen durchführen !!!
GlobalGAP-zertifizierte, AMA-Gütesiegel- und ÖPUL-Betriebe haben Düngemittelrechnungen aufzubewahren. Die Düngung von Makronährstoffen (P; K; Mg) sollte grundsätzlich basierend auf den Ergebnissen der Bodenuntersuchungen erfolgen. Als reine Stickstoffdünger stehen zur Verfügung:
Heidelbeerwurzeln wachsen nur knapp unter der Bodenoberfläche und reagieren daher sehr sensibel auf zu hohe Düngegaben. Optimal ist daher eine Teilung der Stickstoffaufwandmengen. Der Regelstickstoffbedarf liegt in Heidelbeeren bei 70 - 90kg/Jahr. Bei hohem Torfanteil, frischen Sägespänen bzw. Rindenmulch, eventuell Vergreisungstendenzen in der Anlage und/oder einem hohen Ertragsniveau können jedoch auch Mengen von über 100 kg Reinstickstoff pro Jahr notwendig sein. Jedenfalls sollten saure Dünger verwendet werden. Sowohl für Makronährstoffe, als auch Stickstoff sind Dünger in Sulfatform (z.B. Ammoniumsulfat) optimal geeignet. Bei geringeren Aufwandmengen ist auch der Einsatz von Harnstoff und Kalkammonsalpeter möglich.
Beachten sie:
Johannisbeeren:
Wie so oft muss auch bei dieser Kultur ein Kompromiss gefunden um ausreichend Triebwachstum bei entsprechender Fruchtqualität zu erzielen. Viele Versuche der vergangenen Jahre zeigten, dass zu viel freier Stickstoff während der Blüte Ausrieseln begünstigt. Die Düngungszeitpunkte sollten entsprechend gewählt werden. Stickstoff wird daher vor dem Austrieb in einer Größenordnung von 30 bis 60 kg Reinstickstoff pro Hektar ausgebracht. Eine weitere Gabe in der gleichen Größenordnung erfolgt zur abgehenden Blüte, damit der Stickstoff erst danach, im Fruchtwachstum, verfügbar ist. In schwach wachsenden Anlagen haben Stickstoffgaben (auch als Blattdüngung) nach der Ernte oftmals positive Auswirkungen sowohl auf Wachstum als auch auf Fruchtansatz. Diese Gabe(n) sollten möglichst bald nach der Ernte erfolgen und maximal Œ der jährlichen Stickstoffmenge ausmachen um verminderte Winterhärte zu vermeiden. Neben dem Stickstoff spielen v.a. Phosphor und Bor für den Johannisbeeranbau eine wichtige Rolle. Phosphor ist besonders für das Wurzelwachstum, aber auch für die Blütenbildung wichtig. Bor fördert die Befruchtung. Werden bei der Bodenuntersuchung Mängel festgestellt sollte Phosphor zum Austrieb, Bor als Blattdüngung vor und während der Blüte, ausgebracht werden. Bei Phosphor können Mengen bis 60 kg/ha notwendig sein.
Beachten sie:
Stachelbeere:
Im Vergleich zu Johannisbeere sind die Dünge-aufwandmengen bei Stachelbeere etwas geringer. Stachelbeeren benötigen zwischen 60 und 90 kg Reinstickstoff. In Anlagen, wo die Leitäste im Kurzumtrieb erneuert werden, wird das Ausnutzen des oberen Stickstofflimits empfohlen.
Beachten sie:
GlobalGAP-zertifizierte, AMA-Gütesiegel- und ÖPUL-Betriebe haben Düngemittelrechnungen aufzubewahren. Die Düngung von Makronährstoffen (P; K; Mg) sollte grundsätzlich basierend auf den Ergebnissen der Bodenuntersuchungen erfolgen. Als reine Stickstoffdünger stehen zur Verfügung:
- Harnstoff: 46% N; langsam, sauer, billig
- Kalksalpeter: 15,5% N; gut pflanzenverträglich, schnell wirksam, basisch, teuer
- Kalkammonsalpeter: 27% N: neutral, schnell, nicht zu hohe Dosen
- Ammonsulfat: 21% N sauer, Schwefelhaltig, langsam wirksam
Heidelbeerwurzeln wachsen nur knapp unter der Bodenoberfläche und reagieren daher sehr sensibel auf zu hohe Düngegaben. Optimal ist daher eine Teilung der Stickstoffaufwandmengen. Der Regelstickstoffbedarf liegt in Heidelbeeren bei 70 - 90kg/Jahr. Bei hohem Torfanteil, frischen Sägespänen bzw. Rindenmulch, eventuell Vergreisungstendenzen in der Anlage und/oder einem hohen Ertragsniveau können jedoch auch Mengen von über 100 kg Reinstickstoff pro Jahr notwendig sein. Jedenfalls sollten saure Dünger verwendet werden. Sowohl für Makronährstoffe, als auch Stickstoff sind Dünger in Sulfatform (z.B. Ammoniumsulfat) optimal geeignet. Bei geringeren Aufwandmengen ist auch der Einsatz von Harnstoff und Kalkammonsalpeter möglich.
Beachten sie:
- Zu hohe Stickstoffgaben können das Auftreten von Pilzkrankheiten fördern. Außerdem verspäteten sie die Kultur und können die Ausreifung der Beeren und auch des Holzes hemmen.
- In stark generativ geprägten Anlagen (viele Blüten und Früchte, kleine Beeren, wenig Triebwachstum) können Harnstoffblattdüngungen nach der Ernte das Wachstum noch einmal etwas anregen. Johannisbeere Bei keiner anderen Beerenobstart wirkt sich die Düngung so direkt auf die Fruchtqualität aus wie bei
Johannisbeeren:
Wie so oft muss auch bei dieser Kultur ein Kompromiss gefunden um ausreichend Triebwachstum bei entsprechender Fruchtqualität zu erzielen. Viele Versuche der vergangenen Jahre zeigten, dass zu viel freier Stickstoff während der Blüte Ausrieseln begünstigt. Die Düngungszeitpunkte sollten entsprechend gewählt werden. Stickstoff wird daher vor dem Austrieb in einer Größenordnung von 30 bis 60 kg Reinstickstoff pro Hektar ausgebracht. Eine weitere Gabe in der gleichen Größenordnung erfolgt zur abgehenden Blüte, damit der Stickstoff erst danach, im Fruchtwachstum, verfügbar ist. In schwach wachsenden Anlagen haben Stickstoffgaben (auch als Blattdüngung) nach der Ernte oftmals positive Auswirkungen sowohl auf Wachstum als auch auf Fruchtansatz. Diese Gabe(n) sollten möglichst bald nach der Ernte erfolgen und maximal Œ der jährlichen Stickstoffmenge ausmachen um verminderte Winterhärte zu vermeiden. Neben dem Stickstoff spielen v.a. Phosphor und Bor für den Johannisbeeranbau eine wichtige Rolle. Phosphor ist besonders für das Wurzelwachstum, aber auch für die Blütenbildung wichtig. Bor fördert die Befruchtung. Werden bei der Bodenuntersuchung Mängel festgestellt sollte Phosphor zum Austrieb, Bor als Blattdüngung vor und während der Blüte, ausgebracht werden. Bei Phosphor können Mengen bis 60 kg/ha notwendig sein.
Beachten sie:
- Zu hohe Stickstoffgaben fördern das Wachstum einseitig
- - dadurch erhöht sich gerade bei schwarzer Johannisbeere der Mehltaudruck deutlich.
Stachelbeere:
Im Vergleich zu Johannisbeere sind die Dünge-aufwandmengen bei Stachelbeere etwas geringer. Stachelbeeren benötigen zwischen 60 und 90 kg Reinstickstoff. In Anlagen, wo die Leitäste im Kurzumtrieb erneuert werden, wird das Ausnutzen des oberen Stickstofflimits empfohlen.
Beachten sie:
- Zu hohe Stickstoffgaben fördern das Wachstum einseitig
- dadurch erhöht sich der Mehltaudruck deutlich.
- Bei schwachem Wachstum können niedrige Stickstoffgaben nach der Ernte einen neuen Wachstumsschub auslösen. Aufgrund der verminderten Frosthärte sollte Stickstoff jedoch nicht zu spät eingesetzt werden.
AMA-Gütesiegel- (AMA-GAP-) Kriterien für Düngung
- Die Düngung hat immer auf Basis der Bodenuntersuchung zu erfolgen.
- Bei der Stickstoffdüngung gelten folgende Obergrenzen entsprechend der Richtlinie für sachgerechte Düngung im Obstbau.
- Erdbeere 10-18 (Ertrag kg) 100
(kg N/ha)
- > 18 (Ertrag kg) 120 (kg N/ha)
- Johannisbeere 8-12 (Ertrag kg) 90
(kg N/ha)
- >12 (Ertrag kg) 120 (kg N/ha)
-
Stachelbeere 6-10 (Ertrag kg) 60
(kg N/ha)
- >10 (Ertrag kg) 90 (kg N/ha)
-
Himbeere 8-10 (Ertrag kg) 90 (kg N/ha)
- >10 (Ertrag kg) 110 (kg N/ha)
-
Brombeere 8-14 (Ertrag kg) 90
(kg N/ha)
- >14 (Ertrag kg) 120 (kg N/ha)
- Heidelbeere 5-8 (Ertrag kg) 90
(kg N/ha)
- >8 (Ertrag kg) 120 (kg N/ha)
- Bei der Phosphor Mineraldüngung gelten die aktuellen Vorgaben der sachgerechten Düngung im Obstbau. Die Gehaltsstufen laut Bodenuntersuchung sind bei der Mengenbemessung zu berücksichtigen.
- Die Verwendung von Klärschlamm sowie von daraus stammenden Produkten ist verboten.
- Intervalle Bodenuntersuchungen: Die Grundbodenuntersuchung (pH-Wert, Phosphor, Kalium) darf nicht älter als 6 Jahre sein.
- Die Düngung muss dokumentiert werden.
Verspätung bei Erdbeere
Sobald der Boden getrocknet ist und die Bestände geputzt sind kann die Abdeckung der Erdbeerkulturen für die Verspätung aufgebracht werden.
Üblicherweise wird für die Abdeckung Stroh verwendet, Erfahrungen aus Deutschland haben aber auch gezeigt, dass die Abdeckung mit Spargelfolie den gewünschten Effekt bringt.
Sorten:
Abdeckungzeitpunkt:
Sorten:
- Gut geeignet sind die Sorten Elsanta, Florence, Yamaska, Symphonie und Malwina.
- Die Bestände sollten im zweiten Erntejahr und möglichst gesund sein.
Abdeckungzeitpunkt:
- Auf Unkrautfreiheit ist zu achten. Herbizidspritzungen müssen erledigt sein.
- Um eine optimale Verspätung zu erreichen sollte die Abdeckung ehestmöglich aufgebracht werden.
- Wird mit Spargelfolie verspätet, muss die weiße Seite nach oben aufgelegt werden.
- Aufgrund der erhöhten Winterfrostempfindlichkeit sollte mit der Stroheinlage bei der Sorte Elsanta begonnen werden um auch die Frostschutzwirkung des Stohs auszunutzen.
- Es sollten mindestens 60 Rundballen (15 Tonnen) pro Hektar ausgebracht werden. Das Stroh muss ungeschnitten sein.
- Die Bestände v.a. die Reihen müssen üppig abgedeckt werden.
- Die Folie oder das Stroh sollte entfernt werden, wenn die ersten lichtgeschädigten Blätter austreiben. Meist ist dies Mitte April der Fall.
- Wird mit Spargelfolie verspätet, sollte einmal im Monat gelüftet werden - damit wird der Botrytisdruck gesenkt.
- Wird die Spargelfolie zu spät entfernt sind deutliche Ertragseinbußen möglich. Durchschnittlich kann mit dieser Technik eine Verspätung von fünf bis sieben Tagen erreicht werden. Eine leichte Reduktion der Fruchtgröße ist möglich.
Alle weiteren Themen finden sie in der aktuellen Ausgabe der steirischen Beerengärten. Sollten sie Interesse am Bezug des Rundschreibens haben hilft ihnen das Sekretariat der Obstbauberatung (obst@lk-stmk.at, Tel.: +43 316 8050 1208) gerne weiter. Das jährliche Abo kostet 30 Euro für Mitglieder der steirischen Erwerbsobstbauern (EOV) und 80 Euro für Nichtmitglieder.